Die U17 des FC Schalke 04 spielte am Mittwoch im Parkstadion Gelsenkirchen im Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft. 1.200 Zuschauer wollten das 3:0 gegen Fortuna Düsseldorf sehen. Ist das viel oder wenig?
Auf der einen Seite bot sich der U17, die nach dem gewonnenen Spiel von den jüngeren Mannschaften der Knappenkids umlagert wurde, ein toller Rahmen. Auf der anderen Seite fragt man sich, warum denn die organisierte Fanszene bei so einem Spiel ihre Mannschaft nicht geschlossen als Gruppe anfeuert. Wäre es nicht ihren ureigensten Interessen und Werten folgend, wenn sie die Spieler der U17 bei so einem Spiel unterstützen würden?
Schließlich geht es doch um Identifikation mit dem Klub. Und alle Fans wollen doch, dass möglichst viele Spieler aus der Knappenschmiede den Weg nach oben finden und Schalke leben. Der einst angegebene Grund, dass man erst zurückkehre, wenn die Teams der Knapppenschmiede nicht mehr in Ückendorf, Wanne-Eickel oder Bottrop spielen müssen, ist mit der Rückkehr ins Parkstadion längst erfüllt. „Ich freue mich über jeden, der am Mittwoch ins Parkstadion gekommen ist und freue mich auch über jeden Einzelnen, der nach Düsseldorf kommt“, sagte Schalkes Trainer Onur Cinel nach dem Spiel.
Er wollte zurecht eher darüber reden, dass es für seine Mannschaft auch so eine völlig neue Situation gewesen sei vor einer vierstelligen Zahl an Zuschauern zu spielen. Zudem ist das Spiel ja auch bei Sky live übertragen worden. „Es war eine besondere Konstellation. Es war schon nochmal eine Prüfung. Wir hatten noch nie eine Konstellation, dass wir so viele Zuschauer bei einem Spiel hatten. Wir hatten noch nie die Konstellation, dass das Fernsehen hier war“, erklärte Cinel. „Und das müssen die Jungs auch auf der einen Seite genießen. Auf der anderen Seite müssen sie, wenn der Schiedsrichter anpfeift, im hier und jetzt sein und der Beste sein, der sie sein können. Dass da eine gewisse Nervosität da war, ist auch klar. Aber ich finde, dass sie das gut gemacht haben.“
Das haben sie. Deshalb hätten sie durchaus eine noch größere Kulisse verdient. Im Rückspiel werden nach RS-Informationen bis zu 4.000 Zuschauer in Düsseldorf erwartet. Das müsste dann in einem eventuellen Endspiel am 8. Mai doch auch in Gelsenkirchen möglich sein.