Borussia Dortmund an der Tabellenspitze, Schalke 04 auf Rang zwei, Bayer 04 Leverkusen einen Platz dahinter. So weit, so normal, könnten Beobachter der U19-Bundesliga meinen. Doch hinter dem Spitzentrio, das regelmäßig auf den vorderen Plätzen bei den Junioren auftaucht, rangiert derzeit vollkommen überraschend Rot-Weiss Essen.
In einer spektakulären Partie gewann die Mannschaft von Vincent Wagner am Sonntag mit 4:3 beim SC Paderborn und feierte damit den vierten Sieg im sechsten Spiel. RWE lässt derzeit illustre Namen wie den VfL Bochum, den 1. FC Köln oder Borussia Mönchengladbach zum Teil weit hinter sich.
"Die Jungs sind schon Mentalitätsmonster. Das macht wirklich Spaß", freut sich Wagner, der im Sommer das Amt in Essen antrat, über den zweiten späten Erfolg in Serie. Im Derby gegen Rot-Weiß Oberhausen hatte RWE in der Vorwoche in der 87. Minute den 1:0-Siegtreffer erzielt, in Paderborn traf Oguzcan Büyükarslan in der dritten Minute der Nachspielzeit per Strafstoß zum verdienten, aber letztlich natürlich auch glücklichen Erfolg.
Verwunderung über Platzverhältnisse in Paderborn
Auf schwierigem Geläuf - Wagner zeigte sich sehr verwundert über einen Platz mit "phasenweise 30 cm Höhenunterschied" - war RWE die dominante Mannschaft. Es ging aber dennoch nur mit einem 1:1-Unentschieden in die Kabine. Nach der Pause erzielte Ben Heuser zügig das 2:1 für Essen (47.), nur zwei Minuten später glich Paderborn aber aus. Auch die erneute Führung von Nico Haiduk nach einer Stunde konnten die Ostwestfalen noch einmal egalisieren, ehe es eben zum Strafstoß in der Nachspielzeit kam. "Wir haben brillant nach vorne, aber fahrlässig hinten gespielt", fasst Wagner zusammen.
Der vierte Platz ist für RWE nun eine fantastische Momentaufnahme, übermütig soll jedoch niemand werden. "Alleine an den letzten beiden Spielen sieht man ja, wie eng die Liga und jedes einzelne Spiel ist", betont der 35-Jährige. Für seine Mannschaft müsse es nun darum gehen, konstanter im Ballbesitz zu werden und mutiger Fußball zu spielen.
Um das vernünftig einzustudieren, haben die Essener nun knapp vier Wochen Zeit, ehe es in der Liga erst wieder weiter geht. Am 28. November (11 Uhr) steht die nächste Partie gegen Fortuna Köln an. Die Südstädter haben aus sechs Spielen erst einen Punkt geholt und sind Vorletzter.