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Schlägerei in Oberhausen: U19-Pokalfinale abgebrochen

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Daumen nach unten: Raphael Steinmetz zeigt, was er von den Szenen am Samstag hielt.
Daumen nach unten: Raphael Steinmetz zeigt, was er von den Szenen am Samstag hielt. Foto: Christoph Wojtyczka
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Lange hatten sich Amateur- und Nachwuchsfußballer darauf gefreut, dass die Corona-Maßnahmen gelockert werden und sie wieder dem runden Leder hinterherjagen können. Am Samstag kam es nach dem langen Lockdown im Amateur- und Nachwuchsfußball zu unschönen Szenen. Ein Kreispokal-Finale musste abgebrochen werden.

Auf der Platzanlage von Concordia Oberhausen wurde am Samstag, 3. Juli 2021, das U19-Kreispokal-Endspiel der Saison 2020/2021 zwischen Arminia Klosterhardt und Schwarz-Weiß Alstaden ausgetragen. Bis zur 55. Minute - Klosterhardt führte mit 4:1 - sahen die Zuschauer ein ordentliches Kreispokal-Finale der A-Jugendlichen. Leider verloren dann nach einer knappen Stunde Spielzeit einige Akteure die Nerven und drehten regelrecht durch.

Nach einem Foulspiel eines Alstadener Spielers an einem Akteur der Klosterhardter kam es zu unschönen Szenen - inklusive Rudelbildungen, Faustschlägen und Jagdszenen. Ein Video dieser unrühmlichen Vorfälle liegt der RevierSport-Redaktion vor. Glücklicherweise konnte sich die Lage nach wenigen Minute beruhigen. Der Schiedsrichter pfiff das Spiel aber aufgrund des hohen Aggressionspotentials nicht mehr an.

Wir haben bei Ex-RWO-Profi Raphael Steinmetz, der die Alstadener U19 als Trainer betreute, und bei Ex-RWE-Profi Michael Lorenz, der Sportlicher Leiter in Klosterhardt ist und auch vor Ort war, nachgefragt: Was war da los?

Raphael Steinmetz, Trainer der Alstadener U19:

"Das war ein ganz normales Fußballspiel - bis zur 55., 56. Minute. Einer unserer Jungs hatte einen Klosterhardter gefoult. Es war aber jetzt kein bösartiges, brutales Foulspiel. Doch der Klosterhardter war sehr gereizt und sprang schon nach der Szene mit ausgestrecktem Bein auf. Sofort kam es zu einer Rudelbildung. Ich stand auf der anderen Seite und konnte das nicht gut sehen. Ich sah aber, wie plötzlich ein Zuschauer auf den Platz stürmte. Dass war der Bruder des auf dem Boden liegenden Spielers von uns. Er gehörte natürlich nicht auf das Spielfeld, wollte aber nur seinem am Boden liegenden Bruder helfen, ihn schützen.

Einige Zuschauer haben das wohl anders interpretiert. Die Szenen schaukelten sich dann hoch. Es gab unschöne Bilder. Glücklicherweise dauerte das alles nicht lange und wir konnten unsere Mannschaft zur Seite ziehen und von den Klosterhardtern entfernen. Der Schiedsrichter wollte das Spiel nicht mehr anpfeifen. Es hatte sich einfach zu viel Aggression aufgestaut. Es ist schon bitter, so etwas miterleben zu müssen. So etwas gehört nicht auf den Platz, überhaupt nicht in unsere Gesellschaft. Es ist auch scheißegal, wer da Täter oder Opfer ist. Hier geht es um den Sport, Fußball und irgendwelche Aggressionen gehören hier nicht hin. Ich werde das meinen Jungs auch noch einmal verdeutlichen und klarmachen. Schade, wie das alles gelaufen ist. Es war ja auch mein letztes Spiel als A-Jugend-Trainer."

Michael Lorenz, Sportlicher Leiter Arminia Klosterhardt:

"Ich stand auf der gegenüberliegenden Seite. Nach dem 1:4-Anschlusstreffer wurde es ein bisschen hitziger. Das hatte sicherlich auch mit dem Alkoholkonsum der Zuschauer zu tun. Das muss man ehrlich so sagen. Es wurde einfach unruhiger auf der Tribüne. Die Foulszene hatte sich auch in der Nähe der Tribüne abgespielt und die Gemüter kochten hoch. Unerlaubterweise haben dann leider Zuschauer das Spielfeld betreten, das hat mich doch sehr irritiert.

Danach hat sich alles hochgeschaukelt. Fakt ist auf jeden Fall: Gewalt und Aggression gehören nicht auf den Fußballplatz. Hier handelt es sich noch um ein Jugendspiel. Die Veranstalter sollten für die Zukunft vielleicht auch mal darüber nachdenken, ob bei einem Jugendspiel Alkoholausschank dazugehört. Zudem sollten, meiner Meinung nach, auch Rahmenbedingungen für solch ein Finale geschaffen werden, die diesem auch würdig sind. Sportlich ist natürlich noch zu erwähnen, dass die gute Leistung unserer Mannschaft keine Anerkennung findet. Es sollte schließlich nur um Fußball gehen!"

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