Schon zu Beginn der ersten Halbzeit machte sich der Klassenunterschied bemerkbar. Während der Absteiger aus Essen in Ruhe das Spiel von hinten aufbaute und mit vereinzelten Nadelstichen offensiv aktiv wurde, waren die Homberger auf die Defensive bedacht und igelten sich weitestgehend in der eigenen Hälfte. In der Anfangsphase konnte der VfB zwar noch zu ein, zwei Torschüssen kommen, stellte aber, bedingt durch die Dominanz der Gäste, in der Folge die Offensivbemühungen nahezu komplett ein.
Das rief RWE auf den Plan, das den Druck erhöhte und im Minutentakt zu Chancen kam. Besonders über Stoßstürmer Clinton Asare und Linksaußen Noel Futkeu liefen die meisten gefährlichen Aktionen der Gastelf um Cheftrainer Apfeld. So war es nur die logische Folge, dass auch diese beiden Akteure für die beiden Tore im ersten Durchgang verantwortlich waren. Mit dem 0:2-Rückstand waren die Hausherren noch gut bedient. Essens Trainer Apfeld fand nach der Partie lobende Worte für die ersten 45 Minuten seiner Mannschaft: „In der ersten Halbzeit haben wir genau das gezeigt, was wir sehen wollten. Wir wollten kein Kampfspiel, sondern uns von hinten heraus Chancen erarbeiten. Es ging nicht darum, dass wir uns im Drei-Minuten-Takt Möglichkeiten erspielen.“
"Wir waren viel zu statisch"
Ein anderes Gesicht zeigten die Essener schließlich in der zweiten Halbzeit, in der fußballerisch nicht mehr viel zusammenlief. Zwar bestimmte RWE die Begegnung weiterhin fast nach Belieben, doch gefährlich wurde die Apfeld-Elf nur noch selten. Das veranlasste den Übungsleiter der Essener auch zu einem deutlich kritischeren Resümee der zweiten Hälfte: „Wir dürfen uns auch nicht selbst belügen, mit der zweiten Halbzeit können wir nicht zufrieden sein. Natürlich haben wir klare Dominanz, sehr viel Ballbesitz, aber wir waren viel zu statisch in unseren Aktionen. Da muss ich schon ein bisschen in der Wunde bohren.“
Apfelds Gegenüber, VfB-Trainer Michael von Zabiensky, war stolz auf seine Truppe und zog ein positives Fazit: „Ich muss meinen Jungs ein Kompliment aussprechen, dafür dass sie es über 90 Minuten so gut gemacht haben. Man muss auch einfach sagen, dass RWE nicht unsere Kragenweite ist. Wir können insgesamt aber zufrieden sein, wenn der Sieg natürlich auch vollkommen in Ordnung geht.“