Danach durfte natürlich auch die eine oder andere kleine Spitze gegen den Reviernachbarn und letztjährigen Finalteilnehmer nicht fehlen. „Wir hatten mit Schalke noch eine Rechnung offen, nachdem sie uns am letzten Spieltag in der Liga die Westdeutsche Meisterschaft abgenommen haben. Umso wichtiger war es für uns, dass wir in den beiden Spielen dann weitergekommen sind“, freute sich Dortmunds Torwart Lucien Hawryluk.
Der Keeper hatte mit zwei Glanzparaden gegen Jungprofi Ahmed Kutucu maßgeblichen Anteil am Erfolg. „Bei dem Freistoß in der Nachspielzeit habe ich mir extra nur zwei Leute in die Mauer gestellt, damit ich den Ball besser sehe. Der war platziert, aber machbar“, sagte Hawryluk. „Bei dem Seitfallschuss im ersten Durchgang war es eher Instinkt. Zumal der Ball noch leicht abgefälscht war.“
Verpassen der Westdeutschen Meisterschaft schmerzte den BVB
Auch, wenn die ganz großen Glanzpunkte und das Niveau früherer Jahre auf beiden Seiten fehlte, hat sich der BVB den Finaleinzug letztlich verdient: „Die Mannschaftsleistung hat so gut gepasst, dass wir es als Team geschafft haben. Das war wichtig. Denn es hat schon ein bisschen wehgetan, dass wir die Westdeutsche Meisterschaft abgegeben haben.“
So sah es auch Tobias Mißner: „Wir hatten uns so heiß gemacht. Wir sind verdient ins Finale eingezogen. Viele Freunde, Bekannte und Familie sind da gewesen. Das pusht einen nochmal auf den letzten Metern, wenn man nicht mehr kann“, sprudelte es nach dem Abpfiff aus ihm heraus. „Den Titel des Westdeutschen Meisters mussten wir Schalke überlassen und wir wurden nur Zweiter. Aber jetzt spielen wir um die Deutsche Meisterschaft.“
„Sich im Halbfinale zweimal mit dem Rivalen zu messen ist schon etwas Besonderes“
Es seien zwei enge und besondere Spiele gewesen, gegen den S04. „Sich im Halbfinale zweimal mit dem Rivalen zu messen ist schon etwas Besonderes“, schwärmte der gebürtige Dortmunder. „Letztlich haben wir uns durchgesetzt. Ich bin stolz auf die ganze Mannschaft und das Trainerteam. Es wäre schön gewesen, wenn wir auch in der Liga den Titel geholt hätten. Aber wenn wir am Ende die Deutsche Meisterschaft holen, können wir uns nicht beschweren.“
Mißner traut dem BVB den dritten Finaltriumph innerhalb von vier Jahren auf jeden Fall zu. “So, wie unser Team drauf ist, sind wir in der Lage, jeden zu schlagen“, ballte Mißner die Faust. „Ich bin da sehr guter Dinge. Bei den Profis hat es unglücklich mit dem Titel nicht geklappt, bei uns auch in dieser Saison. Aber jetzt versuchen wir alles.“
Am 2.6. hat es der BVB in der Hand, mit einem Sieg gegen den VfB Stuttgart doch noch einen Deutschen Meistertitel nach Dortmund zu holen. Hawryluk: „Das ist auch eine gute Truppe. Wir haben in der Vorbereitung in den USA gegen den VfB gespielt. Einschätzen kann ich das noch nicht. Aber ich hoffe, dass wir es schaffen.“