Für den Dortmunder-Trainer Benjamin Hoffmann hat dieses Spiel allerdings weniger Brisanz, als viele vermuten würden. Nach dem Spiel am Samstag liefen die Spieler der Schwarz-Gelben geknickt in die Kabine: das Team rund um Kapitän Tobias Raschl hatte gerade nicht nur zu Hause eine 2:0-Führung gegen den MSV-Duisburg verspielt, sondern auch die Westdeutsche Meisterschaft.
Während der BVB noch in der ersten Halbzeit die bestimmende Mannschaft war, verloren die Spieler von Coach Hoffmann nach dem Anschlusstreffer durch Bilal Can Özkara kurz vor dem Pausenpfiff die Nerven und konnten froh sein, das Spiel gegen die in der zweiten Hälfte starken Duisburger nicht noch verloren zu haben.
Viel Zeit, um sich zu ärgern, bleibt den Borussen allerdings nicht: als Vizemeister zieht die Mannschaft nämlich trotzdem in die Meisterrunde der A-Junioren ein. Dort geht es dann gegen den Tabellenersten, die Reviernachbarn vom FC Schalke 04. Das Team von Norbert Elgert hatte durch einen Auswärtssieg beim VfL-Bochum auf spektakuläre Weise den Titel geholt und hofft dementsprechend auch auf den Gewinn der gesamtdeutschen Meisterschaft. Wenn die beiden Rivalen am Mittwoch im ersten Halbfinalspiel aufeinander treffen, hat der Derby-Faktor aber nur zweitrangige Bedeutung, wenn man Hoffmann Glauben schenken mag.
„Das mag für die Zuschauer relativ spannend sein, aber für uns ist es im Grunde genommen egal, gegen wen wir spielen“, sagte Hoffmann nach der Partie gegen Duisburg. Es sei so oder so wichtig, „dass wir unser Ding durchziehen. Völlig unabhängig vom Gegner“. Deshalb gäbe es für die beiden Spiele gegen den S04 auch keine Sondertaktik, trotz Derby-Fieber bei den Fans.
Die U19 von Borussia Dortmund zieht jedenfalls bereits zum dritten Mal hintereinander unter Hoffmann ins Halbfinale. Für den Trainer eine Bestätigung der erfolgreichen Jugendarbeit, die der Verein betreibt. Die Meisterrunde beschreibt er als „einen neuen Wettbewerb, eine neue Herausforderung. Jetzt gilt es, die Jungs dafür in die Spur zu bekommen“.
Autor: Johannes Wenzel