Julian Krupka strahlte passend zum Wetter und bejubelte zusammen mit seinen Mannschaftskameraden den gerade realisierten Klassenerhalt nahezu frenetisch. Führich, Krupka, Cantürk und alle anderen kamen aus dem Feiern gar nicht mehr heraus, dabei sah es in der 89. Spielminute noch ganz anders aus - Mahboub Nori nutzte einen Patzer von Ricardo Seifried zum späten 0:1 aus Sicht der Gastgeber.
Aber die Arminia hatte die Rechnung ohne die Hausherren gemacht, denn nur drei Minuten später zog Chris Führich nach einer Flanke von Maxwell Bimpek ab und Krupka spitzelte den eigentlich als Torschuss gedachten Ball über die Linie zum Ausgleich (92.). Wir sprachen mit dem Torschützen.
Julian Krupka, beschreiben Sie doch bitte einmal kurz Ihre aktuelle Gefühlslage, auch mit Hinblick auf Ihr Tor zum Ausgleich. Das ist unbeschreiblich, da träumt man eigentlich von. Man kennt solche Szenen ja aus dem Fernsehen, aber selbst mal dabei gewesen zu sein - das ist einfach Wahnsinn. Ich habe gerade echt Gänsehaut.
Mike ist ein super Trainer, der mir unheimlich viel in meiner Entwicklung geholfen hat
Julian Krupka (Rot-Weiß Oberhausen)
Wenn Sie auf das heutige Spiel zurückblicken: Was hat dazu geführt, dass Sie in einem Spiel auf Augenhöhe gegen Bielefeld dennoch die größeren Spielanteile hatten? Wir hatten einfach diesen ungeheuerlichen Willen und wollten uns den Moment auf keinen Fall nehmen lassen. Wir haben bei uns zuhause im Stadion gespielt, hier waren viele Fans, das Wetter war toll, letzte Woche haben wir gegen Dortmund gewonnen, das war unglaublich. Hätten wir verloren, hätten wir uns nicht richtig dafür belohnt.
Sie haben heute aus eigener Kraft den Klassenerhalt geschafft. Wie bewerten Sie die gesamte Saison und vor allem die letzten sechs starken Spiele? Das war eigentlich eine Saison wie aus dem Lehrbuch, als Aufsteiger haben wir erstmal 3:3 gegen Schalke gespielt, damit hatte keiner gerechnet. Dann bricht irgendwann diese Euphorie natürlich etwas zusammen und es war zwischendurch sehr schwer. Aber wie wir uns jetzt am Ende hochgearbeitet haben - im Winter hätte das keiner für möglich gehalten.
Sie haben mit dem Klassenerhalt Ihrem scheidenden Trainer Mike Tullberg ein besonderes Abschiedsgeschenk bereitet… Man hat an seiner Reaktion gesehen, wie viel ihm das bedeutet. Ich kenne ihn jetzt seit zwei Jahren und er kämpft selbst immer bis zur letzten Sekunde und hat uns super auf das Spiel vorbereitet. Ich kann mich nur bedanken. Mike ist ein super Trainer, der mir unheimlich viel in meiner Entwicklung geholfen hat. Ich wünsche ihm viel Glück und: Man sieht sich immer zweimal im Leben.