Pascal Itter staunte nicht schlecht, als er zu Beginn des Jahres von seinem neuen Reiseziel erfuhr. Der Kapitän der Schalker U19 wurde von Jens Keller eingeladen, das zehntägige Trainingslager in Katar zu absolvieren. Zusammen mit Robert Leipertz und Marcel Sobottka aus der U23 sowie mit seinen Teamkollegen Marvin Friedrich und Donis Avdijaj trat der Mittelfeldspieler die Reise nach Arabien an.
Itter ersetzt Jefferson Farfan
Während des Testspiels in Doha gegen Eintracht Frankfurt durfte Itter sogar sein Debüt im Trikot der Profis feiern. Der gebürtige Hesse wurde beim 3:2-Erfolg der Königsblauen in der 83. Minute für Schalke-Star Jefferson Farfan eingewechselt. „Das war schon ein richtig cooles Gefühl. Ich war während des Trainings in allen Spielformen involviert und durfte dann auch gegen Frankfurt ran. Das war ein unbeschreibliches Erlebnis“, berichtet Itter über seine ersten Gehversuche bei den Senioren.
Erst im vergangenen Sommer war Itter vom 1. FC Nürnberg zu den Königsblauen gewechselt. Bei seinem neuen Verein durfte der Rechtsfuß gleich in eine Führungsrolle schlüpfen. Trainer Norbert Elgert ernannte den U19-Nationalspieler zum neuen Kapitän. Das Vertrauen zahlte Itter mit konstant guten Leistungen auf seiner neuen Position im rechten Mittelfeld zurück. In Nürnberg war er als Rechtsverteidiger fester Bestandteil der Viererabwehrkette. In 14 Spielen der laufenden Saison in der A-Jugend-Bundesliga erzielte Itter vier Tore und bereitete drei weitere vor. Auch in der UEFA Youth League war er in allen fünf Spielen mit von der Partie und sammelte wertvolle Erfahrungen auf internationaler Bühne.
Doch nicht nur sportlich ist Itter im Ruhrgebiet gut angekommen. Auch privat läuft es für den Schwalmstädter. „Ich dachte zunächst, das Leben hier wäre ein echtes Haifischbecken, aber ich fühle mich in Gelsenkirchen wirklich sehr wohl“, versichert Itter. „Deshalb macht es mir auch nichts aus, dass meine Familie nicht um mich herum ist. Das Leben hier gefällt mir sehr gut und sportlich läuft es auch nach Plan.“
Von seinem Ausflug nach Katar erhofft sich der Blondschopf einen weiteren Schub für seine Laufbahn. Die tägliche Gesellschaft der Profis hat bei Itter „Lust auf mehr“ gemacht. „Das Trainingslager hat mich wirklich weiter gebracht. Auch der Umgang mit den Profis war total unkompliziert. Ich hatte immer das Gefühl, ein fester Bestandteil des Teams zu sein. Das würde ich natürlich gerne wiederholen.“
Zurück auf dem Boden der Tatsachen
Dass die Bäume für den Nachwuchsmann noch nicht in den Himmel wachsen, wurde Itter kürzlich von seinem Trainer Elgert vor Augen gehalten. Bei einem Testspiel am vergangenen Donnerstag gegen den Landesligisten SV Schonnebeck reichte es für die Schalker U19 nach einer dürftigen Leistung nur zu einem 1:1-Remis. Die Schalker Trainerikone weiß nur zu genau, dass den Jungprofis ein Dämpfer zur rechten Zeit nicht schaden kann. „Die Jungs wollen alle in der Bundesliga spielen, aber an diesem Tag hat es nicht für einen Landesligisten gereicht. Es wartet auf jeden noch sehr viel Arbeit“, lauteten Elgerts mahnende Worte, die in der Vergangenheit freilich auch Draxler, Meyer und Co. nicht geschadet haben.