Doch Norbert Elgert und seine Schützlinge empfinden das 0:2 aus dem Hinspiel weniger als Bürde, sondern sehen darin vielmehr eine Herausforderung. „Wir wollten ein gutes Ergebnis mitnehmen, das ist uns nicht gelungen. Aber trotzdem ist es noch machbar“, bemerkt Elgert vor dem erneuten Aufeinandertreffen am Dienstag (20.15 Uhr) in der Veltins-Arena.
Tatsächlich brachte das Hinspiel gleich mehrere Erkenntnisse ein. Zum einen haben die Schalker die Partie unnötig, aber nicht unverdient verloren. Zum anderen, und das ist vielleicht das wichtigste: An einem guten Tag können die Schalker ihren Zwei-Tore-Rückstand definitiv noch aufholen.
Zumal dann auch wieder zwei wichtige Köpfe zur Verfügung stehen. Zum einen Co-Trainer Uwe Grauer, der das Hinspiel verpasste, weil er im Rahmen des Fußballlehrer-Lehrganges für Spielbeobachtungen bei der U21-EM in Israel weilte. Zum anderen Sebastian Starke Hedlund, der nach seiner abgesessenen Rotsperre in die Innenverteidigung zurückkehren und der Abwehr mehr Stabilität verleihen dürfte. „Es ist gut für uns, dass wir als Trainerteam wieder komplett sind. Und Sebastian Starke Hedlund wird uns die ein oder andere Möglichkeit mehr eröffnen“, betont Elgert.
Der hat auch noch einen weiteren Faktor ausgemacht, der entscheidend für den Finaleinzug sein könnte: die Zuschauer. In Wolfsburg war die Heimkulisse mit noch nicht einmal 2.000 Zuschauern dürftig. Auf Schalke dürfte das anders ausfallen. Weil die Partie live auf Sport.1 übertragen wird, ist die Flutlichtstärke im Erkenschwicker Stimbergstadion, das ursprünglich als Austragungsstätte vorgesehen war, nicht ausreichend.
Daher werden die Schalker Jungspunde in der Veltins-Arena kicken. Und das dürfte durchaus einige Fans mehr anlocken als die 5.000, die wohl nach Erkenschwick gekommen wären. „Ich habe ein Gefühl, dass es voller wird, als die meisten erwarten. Und ich fühle, dass es sich für die Zuschauer lohnen könnte. Wir brauchen die Unterstützung und die Geduld von den Rängen“, bemerkt Elgert.
Die Fans könnten womöglich ein ähnlich denkwürdiges Spiel erleben wie im Jahr 2006. Damals verlor Elgert mit Schalke das Halbfinal-Hinspiel mit 0:2 bei Hertha BSC Berlin. Im Rückspiel setzte sich seine Truppe mit 3:0 durch und wurde schließlich Deutscher Meister.
„Warum sollte uns das nicht wieder gelingen?“, fragt Elgert. Manchmal wiederholt sich Gesichte eben auch im Fußball. Das hoffen Donis Avdijaj, Tim Bodenröder und Patryk Dragon für sich persönlich indes nicht: Die drei Jungspunde schieden vor einer Woche bereits mit der Schalker U17 im DM-Halbfinale aus.