Der ehemalige Stuttgarter ist schon in seiner ersten Saison bei Borussia Dortmunds U19 ein Leistungsträger und der Taktgeber im Mittelfeld. „Dominik ist zweikampfstark und besitzt eine hohe Spielintelligenz“, lobt BVB-Trainer Sascha Eickel seinen „Sechser“.
Dabei wurde der ursprünglich als Innen- und Linksverteidiger verpflichtet. Doch schon nach wenigen Wochen erkannte Eickel, dass Nothnagel mit seinen Stärken weiter vorne besser aufgehoben ist. „Am Anfang war es eine Umstellung. Aber mittlerweile gefällt mir die Position fast besser“, bemerkt der Jungspund.
Schließlich hat er sich dort nicht nur einen Stammplatz erkämpft, sondern sich auch an die Profis herangetastet. Während der Länderspielpause im September durfte er die Nationalspieler im Training vertreten und mit den verbliebenen Stars in den Freundschaftsspielen bei Preußen Borghorst und dem VfB Hüls antreten. Rund eine Viertelstunde durfte er jeweils ran. Und auch wenn es seitdem keinen Kontakt mehr zu Jürgen Klopp und Co. gab: Nothnagel hat das gute Gefühl, alles richtig gemacht zu haben.
„Man weiß nie so genau, was bei einem Wechsel auf einen zukommt“, sagt der gebürtige Stuttgarter. Doch weil er sich beim VfB nicht so recht durchsetzen konnte, fiel dem Abiturienten der Schritt in die Fremde nicht sonderlich schwer. Zumal er reiseerprobt ist: Zwischen 1998 und 2001 lebte er mit seiner Familie in Kanada, sein Bruder Felix ist dort geblieben.
Und auch ihm standen im Sommer alle Türen offen. Nach der zwölften Klasse hatte er den Schulabschluss in der Tasche und damit die Möglichkeit, sich zunächst ganz auf den Fußball zu konzentrieren. Und so wagte der 17-Jährige den Schritt in unbekanntes Terrain: Mit vier Mitspielern aus der U19 und fünf U17-Kickern bewohnt er das Jugendhaus des BVB. „Ich habe recht schnell Anschluss gefunden“, sagt er. Wohl wissend, dass die anderen in einer ähnlichen Situation wie er sind.
Nebenher absolviert Nothnagel ein einjähriges Praktikum auf der BVB-Geschäftsstelle; zum Großteil ist er im Bereich Marketing und Merchandising tätig. Zeit für die Familie bleibt dennoch: Alle zwei bis drei Wochen darf der Schwabe für ein paar Tage in die Heimat fahren. Er ist gern zu Hause in Stuttgart. Aber er weiß, dass er fußballerisch im Ruhrpott für den Moment besser aufgehoben ist.