Die zweitwichtigste Nachricht: Dem Medizinköfferchen der Alemannen geht es den Umständen entsprechend gut. Denn nach dem 2:0 für RWE durch Philipp Goris (80.) musste Gäste-Trainer Reiner Plaßhenrich seine Wut rauslassen. Allerdings schob er den Behälter mehr zur Seite, als dass er ihn trat.
Diese „kontrollierte Aggression“ fehlte seinen Schützlingen in den entscheidenden Situationen. Zwar konnte man ihnen nicht die nötige Aggressivität im Abstiegskampf absprechen, dafür aber ein kontrolliertes Spiel. „Wir haben die Gegentore schön eingeleitet. Daher geht die Niederlage vollauf in Ordnung“, ärgerte sich Plaßhenrich.
Sein Gegenüber Marco Rudnik war erwartungsgemäß besser gelaunt, nachdem sich sein Team für die Niederlage in Oberhausen rehabilitieren konnte. Doch auch er räumte ein: „Insgesamt war es von beiden Seiten sicher kein gutes Bundesligaspiel. Man hat gemerkt, dass der Kampf wichtiger war als die spielerischen Elemente.“
Während die Gäste ihre Feldüberlegenheit im ersten Durchgang nicht in Tore ummünzen konnten, nutzte RWE nach der Pause die sich bietenden Chancen eiskalt aus. Zunächst war Phil Spillmann zur Stelle (58.), dann machte Goris zehn Minuten vor Schluss den Deckel drauf.
Zwischendurch hielt Essens Schlussmann Hendrik Bonmann mit zwei Glanzparaden den Sieg fest. So besiegelte er Aachens vierte Niederlage im fünften Spiel. Was Plaßhenrich zu der Annahme trieb: „So wie einige auf dem Platz rumlaufen, frage ich mich, ob wir in der Woche überhaupt trainiert haben. Wir haben alles dafür getan, dass wir als Verlierer vom Platz gehen.“ Rudnik betonte währenddessen: „Dieser Erfolg ist extrem wichtig für uns, weil wir schon gegen Bielefeld und Oberhausen einiges haben liegen lassen.“
Auf Seite 2: Die Stimmen zum Spiel