Das ist bemerkenswert. Schließlich tummeln sich viele Jungjahrgänge in dem runderneuerten Kader. Eine der wenigen Konstanten ist der Trainer: Darisuz Wosz geht in seine sechste Saison an der Bochumer Seitenlinie. Und die einstige „Zaubermaus“ hat sich zu einem knallharten Disziplinfanatiker entwickelt.
Den Talenten scheint das nicht zu schaden: Immer wieder schaffen Wosz-Schützlinge den Sprung in den Profifußball. Wer der nächste sein wird, mag der Ex-Profi allerdings noch nicht prognostizieren.
Dariusz Wosz, was erwarten Sie nach dem Start von dieser Saison?
Da müssen Sie eigentlich meine Jungs fragen. Die wollen alle Profis werden. Es hängt davon ab, was sie dafür tun. Schalke, Leverkusen, Dortmund und Mönchengladbach wollen Deutscher Meister werden, weil sie sehr gute Talente haben. Aber auch Duisburg und Oberhausen können Deutscher Meister werden, wenn die Einstellung stimmt. Und wir auch. Meinen Sie das ernst?
Matthias Ostrzolek ist doch das beste Beispiel. Man hätte ihm nie zugetraut, bei unseren Amateuren in der vierten Liga zu spielen. Heute spielt er in Augsburg Bundesliga. Da sieht man, was mit Ehrgeiz, Disziplin und Fitness möglich ist.
Aber realistisch dürfte wohl eher ein Platz im Tabellenmittelfeld sein, oder?
Theoretisch dürften wir ja noch Leon Goretzka, Selim Gündüz und Onur Bulut einsetzen. Mit denen würden wir eine richtig gute Rolle spielen. Aber leider sind sie zu stark für die A-Jugend. Trotzdem werden wir unter den ersten vier, fünf Mannschaften sein, wenn die Einstellung besser ist als im letzten Jahr. Dann hätten wir schon mal einen Erstligaverein hinter uns gelassen.
Wie wollen Sie dieses Ziel erreichen?
Es geht nur über die Disziplin. In der Vorbereitung ist schon einer zwei Minuten zu spät gekommen. Also hat er sich das folgende Testspiel 90 Minuten lang von draußen angesehen und durfte anschließend laufen gehen. Die Jungs kapieren es langsam, aber es ist ein schwieriger Weg.