Am zweiten Turniertag legten die Bochumer Talente endlich den Respekt ab und boten den Kontrahenten zwei leidenschaftliche Fights. Für den Viertelfinal-Einzug reichten die torlosen Punkteteilungen gegen Hubei FA und Pachuca freilich nicht mehr. Jetzt wollen sich die Bochumer in den Platzierungsspielen ordentlich aus Shanghai verabschieden. Gegner ist am Dienstag, 24. Juli, das Team von Celtic Glasgow.
„Unfassbar, dass wir das Tor nicht treffen“
Der Montag startete früh mit dem Match gegen das chinesische Meisterteam von Hubei FA. Waren die Bochumer Auftritte am Sonntag noch von zum Teil zurückhaltendem Respekt gegenüber dem Gegner geprägt, gab es mit Anpfiff der dritten Gruppenpartie für den VfL nur eine Richtung: Vorwärts! „Es ist eigentlich unfassbar, dass wir das Tor nicht treffen, obwohl wir so viel Leidenschaft an den Tag legen“, hatte Angelo Daut bis auf den überfälligen Treffer nichts am Auftreten seiner Mannschaft auszusetzen. Sefa Düsünceli und Joel Schikora vergaben die besten Torchancen der Blau-Weißen, die sich mit dem Punkt, immerhin der erste VfL-Zähler in China, begnügen mussten.
Achtungserfolg gegen Titelverteidiger
Damit war vor der abschließenden Gruppenbegegnung auch rechnerisch klar, dass die Viertelfinalspiele ohne Bochumer Beteiligung über die Bühne gehen würden. Dennoch warfen die Daut-Schützlinge gegen den mexikanischen Titelverteidiger Pachuca noch mal alles in die Waagschale und ergatterten „in bester Chelsea-Manier“ (Daut) einen weiteren Zähler. „Die Jungs haben großartig gespielt. Ich bin tierisch stolz auf diese Wahnsinnsleistung“, so der VfL-Coach, der beinahe noch den „Lucky Punch“ seiner Mannschaft hätte bejubeln dürfen. Allerdings hatte der mexikanische Schlussmann etwas dagegen und parierte den Elfmeter von Frederik Lach in der Nachspielzeit in glänzender Manier. „Da war ihm keiner böse. Er hat Verantwortung in dieser Situation übernommen, das ist wichtig.“
Trotz der tor- und sieglosen Vorrunde war die Stimmung im blau-weißen Lager wieder richtig gut. „Die Jungs sind jetzt wirklich beim Weltfinale angekommen. Das große VfL-Herz hat die Mannschaft heute angetrieben – egal, welche schwierigen klimatischen Bedingungen für uns hier gerade herrschen.“ Ein Wahnsinns-Trip
Die Anstrengungen des Tages wurden zwar nicht mit Toren belohnt, dafür aber am Abend mit Eindrücken, die keiner der Reiseteilnehmer so schnell vergessen dürfte. Vor der beeindruckenden Skyline Shanghais wurden zahlreiche Erinnerungsfotos geknipst. Bereits der Weg dorthin war ein Highlight und ließ das besondere Flair des Turniers erneut deutlich werden. Mit VfL-Fangesängen machten die Bochumer Junioren in der Metro lautstark auf sich aufmerksam und wurden so ihrerseits zu einem beliebten Motiv für die nicht minder fotobegeisterten Einheimischen.
Daut: „Ich weiß nicht, wie viele Chinesen von uns Videos und Fotos gemacht haben. Alle wollten mit den Jungs auf ein Gruppenfoto. Diese Eindrücke und diese Begeisterung sind für uns alle der Kracher schlechthin und spätestens heute Abend wussten wir: der Trip ist der Wahnsinn.“