Aber nicht nur er hatte beim sensationellen 2:0 (2:0)-Sieg der Rot-Weissen gegen den VfB Stuttgart im Achtelfinale des DFB-Pokal bis zum Umfallen gekämpft.
Es war eine absolute Abwehrschlacht für den RWE-Nachwuchs. Gefühlte 90 Prozent Ballbesitz hatten die Gäste aus dem Schwabenländle. Doch die Essener ließen sich von dem Tempofußball des VfB nicht beeindrucken. Vielmehr machte die Elf von Trainer Jürgen Lucas den Stuttgartern das Leben schwer, in dem sie in der eigenen Hälfte diszipliniert zu Werke ging. So waren es auch die Essener, die nach 20 Minuten für die erste Überraschung des Tages sorgten.
„Volles Risiko, Elvis“, wies Lucas seinen Schützling Elvis Shala an, den Freistoß aus aussichtsreicher Position direkt aufs Tor zu ziehen. Der Spieler mit der Nummer zehn nahm seinen Coach beim Wort, doch zimmerte er den Ball zunächst „nur“ an die Latte. Aber das Leder blieb heiß, gelangte zu Shala zurück, der zog kurzerhand aus 15 Metern ab und versenkte zum 1:0. Das Schicksal der Essener nahm seinen Lauf...
Denn bis auf das optische Übergewicht war von den Stuttgartern nur ganz wenig zu sehen. Nur eine nennenswerte Torchance erarbeitete sich der Bundesligist in der gesamten Partie. Doch die machte RWE-Innenverteidiger Maximilian Nadidai zunichte, als er vor dem einschussbereiten Erich Berko klärte (23.). „Gegen eine tief stehende Abwehr haben wir Probleme“, wusste VfB Coach Tayfun Korkut. Doch gab er auch zu verstehen, dass das keine Entschuldigung war. „Was wir uns vorgenommen haben, hat überhaupt nicht geklappt. Wir haben zu oft versucht mit der Brechstange dadurch zu kommen. Und dann verliert man so ein Spiel eben.“ Trotz seiner sachlichen Erklärung war Korkut das Entsetzen ins Gesicht geschrieben. Schließlich hatte er noch vor der Partie genau davor gewarnt.
Anders sein Gegenüber, der nach dem Schlusspfiff das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht bekam. Schließlich hatte seine Mannschaft noch vor dem Pausenpfiff alles klar gemacht. Eigentlich war es nur ein Schüsschen, den Harun Can nach einer guten halben Stunde in Richtung Tor schickte. Doch Stuttgarts Keeper schien von dem ersten Treffer noch so benommen, dass er den Ball durch die Hände rutschen ließ und das Spielgerät trudelte über die Linie (33.). Die Sensation war perfekt!
„Die Mannschaft hat zu 100 Prozent das umgesetzt, was wir besprochen haben“, lobte Lucas seine Elf. Er staunte nicht schlecht über die Leistung der Truppe. „Ich bin selbst überrascht, wie die das gemacht haben. Das spricht für die Qualität.“ Die zeigten die Rot-Weißen über die gesamte Spielzeit. Und als die Beine zum Ende hin etwas schwer wurden, waren die gut 500 Zuschauer zur Stelle und peitschten ihre Mannschaft zum verdienten Sieg.
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