Dabei verkennt er das eigentliche Problem: In der S04-Nachwuchsabteilung wird nicht zu viel, sondern zu wenig geredet. Darin liegen die aktuellen Misstöne begründet.
Und sie haben viel mit dem Führungswechsel bei den Profis zu tun. Der allmächtige Felix Magath hatte kein Interesse an der Jugend - Julian Draxlers außergewöhnliches Talent musste nicht mehr entdeckt werden. So ließ Magath das Torhütertalent Patrick Rakovsky, das wohl erst in einigen Jahren für ihn bedeutend geworden wäre, ewig lange zappeln.
Mit dem Wechsel hin zu Ralf Rangnick und dem bis dato zwangsweise untätigen Horst Heldt änderte sich das Interesse der Profis an der U19 schlagartig. Doch da war das Kind schon in den Brunnen gefallen. Dass man dann mit sechswöchiger Verspätung beschließt, den abwanderungswilligen Rakovsky nicht spielen zu lassen, ist unter diesen Umständen noch nachvollziehbar – warum sollte man ein Talent für einen anderen Verein ausbilden?
Aber man kann diese Entscheidung nicht allen Ernstes am Tag vor dem entscheidenden Spiel um die Meisterschaft treffen, und schon gar nicht über den Kopf des Trainers weg. Da wären wir wieder bei der Gutsherrenart, die das Bild der Skandalnudel Schalke erst geprägt hat.