Bayer Leverkusen hat das Spitzenspiel gegen Schalke mit 3:2 (2:0) für sich und somit auch die Meisterschaft in der Weststaffel entschieden. Angesichts von acht Punkten Vorsprung auf den S04 und nur noch fünf ausstehender Partien ist das Rennen gelaufen.
Bemerkenswert ist aber, dass sich die „Königsblauen“ vor dem Gipfeltreffen selbst womöglich entscheidend geschwächt haben. Am Tag vor der Partie wurde S04-Trainer Norbert Elgert von den Vereinsbossen ausgerichtet, dass er Stammtorhüter Patrick Rakovsky nicht einsetzen dürfe.
Der Hintergrund: Rakovsky hat dem Verein mitgeteilt, dass er sich trotz seines bis 2012 laufenden Vertrages gerne zu einem anderen Bundesligisten verändern würde. Darüber wurde der S04 allerdings bereits vor anderthalb Monaten informiert, und bis Samstag nahm niemand Anstoß daran.
Doch nun wurde es für die Verantwortlichen unmittelbar vor dem Gipfeltreffen offenbar zum Problem, so dass Elgert Lukas Raeder aufzustellen hatte. Der ist zwar talentiert, aber eben noch längst nicht so weit wie Rakovsky. Das machte sich auch im Spiel bemerkbar, das durch einen sicherlich nicht unhaltbaren Freistoß von Leverkusens Kolja Pusch in der 78. Minute entschieden worden ist.
Elgert verpasste sich selbst einen Maulkorb, doch sein Co-Trainer Uwe Grauer befand: „Er wollte nicht das sagen, was ihm auf dem Herzen liegt. Es sind verschiedene Anweisungen vom Klub gekommen, die in die Befugnisse eines Trainers eingreifen.“
Womöglich hat die Einmischung von oben noch ein Nachspiel. Denn der Trainerfuchs, dessen Vertrag über die Saison hinaus gültig ist, lässt sich bekanntermaßen nicht gerne reinreden. „Mir fehlen die klaren Absprachen. Da muss man sich einfach mal zusammensetzen und alles besprechen, anstatt einfach nur Anweisungen zu geben. Man sollte anders miteinander umgehen“, betonte Grauer. Sein Zusatz: „Wir hätten um die Deutsche Meisterschaft mitspielen können. Das nimmt man der Mannschaft jetzt.“
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