In Duisburg-Meiderich hat er seine erste eigene Wohnung bezogen, mit dem Rad fährt er eine Viertelstunde zum Trainingsgelände. „Es ist schwierig“, beschreibt Isitan die neue Situation, die Dinge wie kochen, putzen und waschen beinhaltet.
Und auch schulisch ist er zur Selbständigkeit gezwungen. Von zu Hause aus büffelt er an einer Fernschule, um das Abitur zu machen. Die Aufgaben kommen per Post, Klausuren muss er erst zum Abschluss schreiben. „Für mich ist das super, weil ich meine Zeit einteilen kann“, berichtet der Youngster.
So kann er sich auch ausreichend darauf konzentrieren, sich einen Stammplatz bei seinem neuen Klub zu erkämpfen. Bislang steht erst ein Jokereinsatz zu Buche, doch das Offensivtalent bleibt gelassen. „Der Trainer will die Mannschaft im Erfolg nicht ändern. Und ich kann nicht erwarten, dass ich auf Anhieb spiele“, bemerkt der „Zehner“.
Dabei musste sich der gebürtige Hamburger weniger wegen seiner sportlichen Qualitäten aus der Hansestadt verabschieden. In einem Training geriet er mit seinem Coach Otto Addo aneinander, und auch wenn er sich später telefonisch entschuldigte, standen die Zeichen früh auf Trennung. „Ich war einfach unzufrieden“, bemerkt der frühere türkische U18-Nationalspieler, der zwar regelmäßig zum Einsatz kam, aber selten über die vollen 90 Minuten.
So zog es ihn schließlich in den Westen, des Fußballs wegen. „Hamburg ist für mich die beste Stadt, aber in Duisburg wird auch viel geboten“, betont das Nordlicht. Sein Zusatz: „Mein Hauptziel ist es, hier Profi zu werden.“ Dafür nimmt der Hobby-Trommler eine ganze Menge in Kauf. Immerhin: Seine Eltern besuchen ihn regelmäßig, und auch zu seiner Tante in Köln ist es nicht weit. Viel wichtiger noch: Auch die Mannschaft hat den Neuen gut aufgenommen. „Hier sind alle korrekt“, betont Isitan.
Ob er unter diesen Umständen wohl seinem Lieblingskicker Lionel Messi nacheifern kann? „Nein“, lacht Isitan, „mit ihm kann sich niemand vergleichen. Ich habe mich schon in seine Spielweise verliebt, als er noch ganz jung war.“ Was die Bescheidenheit angeht, kann er es mit dem schüchternen Weltstar aber durchaus schon aufnehmen.