Damals wechselte der Schalker Reservist trotz laufenden Vertrages nach Düsseldorf, in die Stadt, in der er seit über vier Jahren wohnt.„Das Hauptproblem beim S04 war der Fahrdienst. Für jedes Training war ich von 15 bis 22 Uhr unterwegs“, erklärt der 19-Jährige.
Inzwischen benötigt er nur noch eine Viertelstunde, um zu den Einheiten zu kommen. Ein Luxus für den Youngster, der sich nun mehr auf die Schule konzentrieren kann. Und das ist auch nötig: In der kommenden Woche stehen die ersten Abiturprüfungen an, in Bio, Englisch und Sport. Mitte Mai wird alles vorbei sein, wenn die Praxis-Prüfung in Sport über die Bühne geht. „Wir haben den Schwerpunkt Fußball, daher ist das kein Problem“, berichtet Gombarek mit einem Grinsen. Sein ehrlicher Zusatz: „Ich peile einen Schnitt von 2,6 an. Es könnte besser sein, aber dazu fehlt mir der Ehrgeiz.“
Der kommt dafür umso mehr in Sachen Fußball zum Tragen. Der Klassenerhalt mit der Fortuna ist praktisch sicher, nun können die Landeshauptstädter sogar höhere Ziele anpeilen. „Wenn wir am Ende auf Platz sechs landen, wäre das ein Riesenerfolg“, findet der Mittelfeldmann. Er selbst hat einen entscheidenden Anteil an der positiven Entwicklung, blühte unter Sinisa Suker förmlich auf und entwickelte sich rasch zum absoluten Leistungsträger. „Der Trainer baut voll auf mich, das ist ein großer Unterschied zum S04“, berichtet Gombarek.
Auch im Umfeld gab es zunächst eine Umstellung für den Gymnasiasten, der mit seiner Freundin Marie zudem das private Glück am Rhein gefunden hat: „Schalke ist eine andere Welt, da hat man alles in den Hintern geschoben bekommen. Hier ist alles eine Nummer kleiner“, berichtet der Jungspund. Und es wirkt nicht so, als ob ihm die neue Welt missfallen würde.
Ganz im Gegenteil: Sein Abschluss-Jahr im Nachwuchsbereich wird nicht das letzte in Düsseldorf sein. Gombarek besitzt bei den Senioren einen Anschlussvertrag bis 2011. Schon jetzt ist er überzeugt: „Der Wechsel war die richtige Entscheidung, weil sich der Verein super entwickelt hat und die Perspektive stimmt.“ Tatsächlich sind nach seinem Ja-Wort im vergangenen Jahr die erste Mannschaft der Düsseldorfer, die Reserve und die U19 nacheinander aufgestiegen.
Die Regionalliga soll nun der nächste Schritt für den gebürtigen Bochumer sein. Er plant realistisch und weiß, dass ein Riesensprung wie bei seinem Schalker Kumpel Joel Matip, der sich direkt in der Bundesliga durchgesetzt hat, nicht der Normalfall ist. „Am Anfang habe ich mir schon Gedanken darüber gemacht, ob es bei mir ähnlich gelaufen wäre, wenn ich in Gelsenkirchen geblieben wäre. Aber ich bin sehr zufrieden damit, wie es nun gelaufen ist“, erklärt der Fan von Michael Ballack. Da kann er sich nun ganz beruhigt auf die Schule konzentrieren.