"Wer die Meisterschaft gewinnen will, muss dieses Resultat erreichen, sonst ist es ein Drama. Wer um die Rettung kämpft, muss in der Serie A bleiben, ansonsten wird der Coach entlassen. Wie viele Trainer sind in dieser Saison in Italien bereits gefeuert worden? Zehn vielleicht. Wenn die Saison länger dauern würde, würden es 15 werden."
Aus Sicht des 46-Jährigen können die Rahmenbedingungen für die Trainer-Arbeit auf dem Apennin einem Vergleich mit den Voraussetzungen bei seinem früheren Arbeitgeber FC Chelsea nicht standhalten: "In England ist die Lage anders. Der englische Fußball ist schöner, spektakulärer und zukunftsorientiert. Er bevorzugt junge Spieler, weil es nicht den Druck gibt, sofort zu gewinnen. Ein Coach kann an die Zukunft und an den Aufbau einer Mannschaft denken, die in der Zeit hält, das ist phantastisch." Trotz seiner distanzierten Sichtweise will Mourinho seinen noch bis 2011 laufenden Vertrag bei Inter, das die Tabelle der Serie A sechs Runden vor Saisonschluss mit zehn Punkten Vorsprung auf den Lokalrivalen AC Mailand und Rekordchampion Juventus Turin anführt, erfüllen. "Ich bin ein Trainer, der für den Klub und nicht für sich selbst arbeitet. Ich werde dieses Jahr die Meisterschaft gewinnen, ich weiß nicht wie viele ausländische Trainer dieses Resultat in ihrem ersten Jahr mit einem Klub erreicht haben. Ich bin auf Inters Leistungen stolz", sagte Mourinho mit einem Schuss unverhohlener Selbstgefälligkeit. Für die Zeit nach Ablauf seines Vertrags bei den Lombarden kündigte der Erfolgstrainer erneut einen Wechsel nach Spanien an.
AS Rom will Anteile verkaufen Der italienische Erstligist AS Rom hat Verhandlungen mit ausländischen Partnern über den Verkauf eines größeren Aktienanteils am dreimaligen Meister bestätigt. Laut einer Mitteilung der Öl-Gesellschaft Italpetroli, die sich im Besitz der Unternehmer-Familie von Roms Präsidentin Rosella Sensi befindet und die Mehrheit an dem Klub hält, ist allerdings noch keine Einigung erzielt worden.
Nachdem italienische Medien am Mittwoch über eine Übernahme des Vereins durch die deutsche Flick-Unternehmensgruppe spekuliert hatten, berichtete am Donnerstag der "Corriere dello Sport" über das Interesse eines ausländischen Investors an einem lediglich 30-prozentigen Aktienpaket.
Demnach wolle die Sensi-Gruppe auch künftig die Kontrolle über Rom behalten und das frische Geld zum Abbau seiner immensen Verbindlichkeiten, die Verstärkung der Mannschaft und den Bau eines neuen Stadions verwenden. Der Aktienkurs des Vereins an der Mailänder Börse stieg am vergangenen Mittwoch angesichts der Spekulationen um 20 Prozent.