Suat Tokat, der in der vergangenen Saison noch für die U19-Bundesligamannschaft von Rot-Weiss Essen verantwortlich war, heuert in der 1. Liga an. In der türkischen Süper Lig.
Der 36-Jährige unterschrieb einen Einjahresvertrag bis zum 30. Juni 2024 bei Gaziantep FK. Er wird erster Co-Trainer von Chefcoach Erdal Günes.
"Erdal wollte mich in seinem Trainerteam haben. Ich freue mich auf diese große Chance und Herausforderung. Gaziantep ist eine tolle, sehr moderne Stadt und der Klub verfügt über eine super Infrastruktur", erzählt Tokat gegenüber RevierSport, der zuvor die SG Unterrath in die Landesliga führte und den ETB Schwarz-Weiß Essen trainierte.
Mit etwa 2,1 Mio. Einwohnern ist "Antep", wie die Stadt in der Türkei genannt wird, die sechstgrößte Stadt des Landes. Tokat, der in Düsseldorf lebt, wird ohne seine Frau, die vierjährige Tochter und den achtjährigen Sohn in die Türkei gehen. "Ich bin hier alleine und wohne erst einmal im Hotel. Unser Sohn geht zur Schule und ich habe, wie es hier üblich ist, erst einmal einen Einjahresvertrag unterschrieben. Da würde es wenig Sinn machen, wenn ich die Familie aus unserem Leben in Düsseldorf herausreiße. Wir probieren das erst einmal so", verrät er.
Die Menschen, die miterlebt haben wie ihre Häuser gewackelt haben, haben Schreckliches durchgemacht. Wir wollen sie wieder mit erfolgreichen Fußball glücklich machen. Die Stadt lebt den Verein. Wir werden unser Bestes geben und ich werde natürlich versuchen meinen Teil zum Erfolg beizutragen.
Suat Tokat
In der vergangenen Woche startete Gaziantep in die Saison-Vorbereitung. Nach den Erdbeben in der Türkei im Februar 2023 zogen sich die Süper-Lig-Klubs Hatayspor und Gaziantep zurück - und dürften trotzdem in der Spielzeit 2023/2024 in der Süper Lig an den Start gehen.
"Gaziantep hat sich nach dem Erdbeben zurückgezogen und viele Spieler verliehen. Jetzt sind die Jungs zurück. Mit Spielern wie El Hadji Papy Mison Djilobodji, der einst beim FC Chelsea und Werder Bremen unter Vertrag stand, oder Lazar Markovic, der bei Fulham und Liverpool spielte, stehen echt gute Jungs im Kader", sagt Tokat.
Er ergänzt: "Am Tag des Erdbebens waren viele Spieler nicht in der Stadt, weil zwei Tage frei waren. Aber viele haben es natürlich auch miterlebt. Manche Jungs, die mir das erzählen, da merkt man, dass sie Extremes durchgemacht haben. Aber im Leben ist es leider so, dass man mit der Zeit sich an Dinge gewöhnt. Aber es steht hier alles an Ort und Stelle. Wenn jetzt ein neuer Spieler kommen würde, dann würde er gar nichts von einem Erdbeben zu Beginn des Jahres merken. Gaziantep war zum Glück noch am Wenigsten vom Erdbeben betroffen. Aber, klar: Die Menschen, die miterlebt haben wie ihre Häuser gewackelt haben, haben Schreckliches durchgemacht. Wir wollen sie wieder mit erfolgreichen Fußball glücklich machen. Die Stadt lebt den Verein. Wir werden unser Bestes geben und ich werde natürlich versuchen meinen Teil zum Erfolg beizutragen."