Chelseas Anhänger sorgen wieder für Angst und Schrecken unter den Unparteiischen: Noch vor knapp einem Jahr war der schwedische Schiedsrichter Anders Frisk wegen Drohungen von Anhängern des englischen Premier-League-Klubs gegen seine Familie zurückgetreten. Nachdem Referee Terje Hauge (Norwegen) Chelsea-Profi Asier del Horno nun im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League gegen den FC Barcelona (1:2) am vergangenen Mittwoch nach einem Foul an "Barca"-Profi Lionel Messi (37.) des Feldes verwiesen hatte, erhielt der Skandinavier in den vergangenen Tagen etliche Drohungen.
Wie englische Medien am Freitag übereinstimmend berichteten, standen die bedrohlichen E-Mails im Chatroom der Vereinsseite des FC Chelsea sowie auf einer nicht näher definierten norwegischen Internetseite. Ein Brief eines "Fans" soll sogar direkt an Hauge adressiert gewesen sein. Unmissverständlicher Inhalt: "Gratulation zu deinem letzten Spiel als Schiedsrichter."
Verein distanziert sich von Drohungen
Der Spitzenreiter der Premier League hat sich indes klar von den Verfassern distanziert. "Wir verurteilen jegliche Art von Drohung gegen Schiedsrichter, Offizielle, Spieler oder Fans von jedem Klub oder jeder Organisation", teilte die Klubführung von Chelsea auf der Vereins-Homepage mit. "Blues"-Coach Jose Mourinho hatte den Platzverweis gegen del Horno harsch kritisiert.
Im März 2005 war Weltklasse-Schiri Frisk nach Morddrohungen gegen ihn und seine Familie überraschend zurückgetreten und hatte seine Karriere mit sofortiger Wirkung beendet. Der Blondschopf aus Mölndal hatte nach dem Achtelfinal-Hinspiel in der "Königsklasse" zwischen Barcelona und Chelsea (2:1) die Drohungen erhalten, weil er in der 56. Minute Chelsea-Torjäger Didier Drogba die Gelb-Rote Karte gezeigte hatte.