Die Fans von Real Madrid gelten nicht umsonst als besonders kritisch und verwöhnt. Dies hat auch Brasiliens Stürmerstar Ronaldo zu spüren bekommen und überraschend dazu bewegt, seinen Abschied zum Saisonende anzukündigen. Damit sorgte der Brasilianer bei den "Königlichen" vor dem Champions-League-Achtelfinale gegen Arsenal London am Dienstag für reichlich Aufregung. "Ich habe mich in Bernabeu nie zuhause gefühlt, die Fans haben mich nie mit dem nötigen Respekt behandelt und mich nie akzeptiert", klagte der dreimalige Weltfußballer bei einer Pressekonferenz am Montag.
Endgültige Entscheidung nach der WM
Die Reaktion der Fans sei wichtig, "wenn ich über meine Zukunft nachdenke. Ich habe immer gesagt, dass ich bei keinem Verein spielen kann, wo ich nicht geliebt werde", sagte der 29 Jahre alte Weltmeister und kündigte eine definitive Entscheidung nach der WM in Deutschland (9. Juni bis 9. Juli) an.
Er könne allerdings überhaupt nicht verstehen, warum die Real-Anhänger so wenig Geduld mit ihm hätten und ihn bei jeder Kleinigkeit auspfeifen würden, "nach all den Anstrengungen, die ich unternommen habe, um nach Madrid zu wechseln". Er habe mit Real-Präsident Florentino Perez bereits über seine Situation gesprochen, so Ronaldo: "Er weiß, warum ich so traurig bin."
Nach der WM 2002 war Ronaldo für 35 Millionen Euro von Inter Mailand zum spanischen Rekordmeister gewechselt. Der Vertrag des Brasilianers läuft noch bis 2008. Bisher war Ronaldo in jeder Saison der erfolgreichste Torschütze der "Königlichen". In dieser Saison hat es der Angreifer auf zehn Treffer gebracht. Am Wochenende war er von einigen Real-Fans jedoch heftig ausgepfiffen worden, nachdem er beim 3:0 gegen Alaves kein Tor erzielt hatte.