Der dritte Spieltag in der spanischen Primera Division steht ganz im Zeichen des Städtekampfes zwischen Madrid und Barcelona. Am Sonntag bekommt es nämlich Espanyol Barcelona nicht nur mit Real, sondern auch Atletico Madrid mit "Barca" zu tun.
Der größte Druck dürfte dabei auf den Schultern der "Königlichen" lasten, die sich nach zwei Niederlagen in Folge wieder fangen müssen, um ihren Coach Wanderley Luxemburgo nicht schon in allergrößte Erklärungsnöte zu bringen. Die Real-Fans wollen den Kopf des brasilianischen Trainers jedenfalls schon rollen sehen. Nach der peinlichen 2:3-Heimschlappe gegen Celta Vigo am letzten Wochenende blamierte sich der Weltklub anschließend auch beim Champions-League-Auftakt in Lyon, wo Olympique die Madrilenen mit 3:0 abfertigte und noch höher hätte gewinnen können.
Robinho um Erklärungen bemüht
"Wenn wir verlieren, verlieren wir alle zusammen. Dasselbe gilt bei Siegen. Es gibt keine leichten Spiele und wir müssen viele neue Spieler integrieren", suchte Reals neuer Sturmdiamant Robinho nach Erklärungen für die Niederlagenserie. An Espanyol hat Real allerdings besonders schlechte Erinnerungen, führte doch die Schlappe in der vergangenen Saison im Montjuic-Stadion letztlich zum Rücktritt von Trainer Jose Antonio Camacho. "Das Match bei Espanyol wird für uns wie ein richtiges Finale sein", glaubt daher auch Julio Batista, ein weiterer Brasilianer im Hauptstadtklub: "Wir fahren hin, um zu gewinnen, und ich würde lieber schlecht spielen und siegen als andersherum."
Wie schon in Lyon muss Luxemburgo auch in Barcelona auf seinen Denker und Lenker Zinedine Zidane verzichten. Zudem ist die Hereinnahme von Guti wahrscheinlich, welche dem defensiveren Thomas Gravesen den Startplatz kosten dürfte. Espanyol, das nach dem 1:1-Remis im UEFA-Cup bei FK Teplice am Donnerstag zwei Tage weniger Zeit zur Regeneration hat, wird seinerseits ohne Angreifer Raul Tamudo antreten. Beide Teams haben nach zwei Spieltagen drei Zähler auf dem Konto.
Vier Punkte stehen bislang für Titelverteidiger FC Barcelona zu Buche, das zudem in Bremen glänzend in die europäische Königsklasse startete. Vor der Reise in die Hauptstadt fragt sich Trainer Frank Rijkaard unter anderem, welchen Brasilianer er auf die vakante linke Abwehrseite stellen soll: Juliano Belletti oder Edmilson.
Ronaldinho musste zur Sonderschicht
Im Vergleich zu den Problemen des großen Rivalen Real fallen "Barcas" Sorgen aber eher milde aus. Die Sturmabteilung, angetrieben von Ronaldinho, verzaubert die Fans zwar gelegentlich schon wieder mit schnellem, direkten Spiel, ist von der überragenden Form des Vorjahres aber noch ein Stückchen entfernt. Jedenfalls ließ es sich Coach Rijkaard nicht nehmen, seinen Weltfußballer nach dem Bremen-Spiel zu einer Sonderschicht zu bitten. Ganz und gar trübe ist die Stimung dagegen bei Gastgeber Atletico, das mit einem Saisonpünktchen schon mit dem Rücken zur Wand steht.
Derweil spielt Tabellenführer Celta Vigo gegen die noch punktlose Equipe von Racing Santander. Verfolger Deportivo La Coruna muss bereits am Samstag beim FC Valencia ran.
Alle Paarungen des dritten Spieltags im Überblick:
FC Valencia - Deportivo La Coruna (Samstag, 20.00 Uhr), Real Mallorca - Real Sociedad (Samstag, 22.00 Uhr), Cadiz - FC Villarreal, Celta Vigo - Racing Santander, Athletic Bilbao - FC Malaga, Deportivo Alaves - Getafe, CA Osasuna Pamplona - FC Sevilla (alle Sonntag, 17.00 Uhr), Betis Sevilla - Real Saragossa (Sonntag, 18.00 Uhr), Espanyol Barcelona - Real Madrid (Sonntag, 19.00 Uhr), Atletico Madrid - FC Barcelona (Sonntag, 21.00 Uhr)