Betrügen lohnt sich nicht. Diese Erfahrung musste auch der italienische Erstliga-Aufsteiger FC Genua machen, der endgültig in die dritte Liga zwangsabsteigen muss. Dies wurde von der Berufungskommission des italienischen Fußball-Verbandes FIGC beschlossen, die den Einspruch des norditalienischen Klubs gegen den Abstieg in die Serie C verhandelt hatte. Das Gremium ahndete mit ihrem Urteil die getroffene Spielabsprache des Klubs mit dem AC Venedig am letzten Zweitliga-Spieltag der vergangenen Saison.
Der 3:2-Sieg des FC Genua sicherte dem Klub den vermeintlichen Aufstieg nach zehnjähriger Erstliga-Abstinenz. Der Verein war zuvor mit einem Einspruch beim Olympischen Komitee Italiens (CONI) gescheitert.
250.000 Euro für einen Sieg
Genuas Präsident Enrico Preziosi und Manager Stefano Capozucca waren Ende Juli für jeweils fünf Jahre gesperrt worden. Diese Strafe wurde von der Berufungskommission des Verbandes bestätigt. Auch Manager Francesco Dal Cin darf fünf Jahre lang keine Ämter im Fußball ausüben. Venedigs Spieler Martin Lejsal und Massimo Borgobellow wurden für fünf beziehungsweise sechs Monate gesperrt.
Genuas Vereinschef Preziosi hatte bislang seine Unschuld beteuert: "Ich vertraue der Justiz und bin sicher, dass diese Geschichte bald ein Ende finden wird." Preziosi wird verdächtigt, 250.000 Euro an Venedig gezahlt zu haben, um das entscheidende Match um den Aufstieg gewinnen zu können.
Am Sonntagabend war es zu heftigen Protesten der Genua-Fans gegen den Zwangsabstieg gekommen. Genua-Ultras hatten mit Tränengas und Bengalischen Feuer das Pokalspiel gegen den Zweitligisten AC Catanzaro beim Stande von 0:0 zum Abbruch gebracht. Genua droht wegen der Ausschreitungen seiner Fans eine 0:3-Niederlage am grünen Tisch.