Die Fans von Manchester United müssen wie erwartet eine weitere bittere Pille schlucken. Nach 14 Jahren ist der englische Premier-League-Klub nicht mehr an der Börse notiert. US-Milliardär Malcolm Glazer, der 97,3 Prozent der Anteile am Klub besitzt, hat am Mittwochabend den Handel mit "ManU"-Wertpapieren ausgesetzt. United hatte im Juni 1991 als erster Fußball-Klub der Welt den Gang an die Londoner Börse gewagt.
Glazer will weitere Aktien erwerben
Glazer setzt damit auf eine Zermürbungstaktik im Kampf mit den eingefleischten und fast schon militanten Anhängern des ersten Europapokalsiegers aus dem Fußball-Mutterland. Die Fans, die den überwiegenden Teil der 2,7 Prozent Restaktien besitzen, können künftig nicht mehr mit ihren Papieren handeln. Deshalb hofft Glazer darauf, dass diverse Anteilseigner ihre Aktien verkaufen werden. Gehen weitere 0,2 Prozent der Papiere in Glazers Besitz über, wäre die totale Übernahme vollzogen und der Milliardär alleiniger Entscheidungsträger im Verein.
Die Fans befürchten, dass Glazer dem bislang als reichstem Klub der Welt bezeichneten Verein das Kapital entzieht und absichtlich Schulden machen will. Höhere Einnahmen will Glazer dann unter anderem durch höhere Preise bei den Eintrittskarten erzielen. Diese sollen in den kommenden vier Jahren um mehr als 50 Prozent steigen. Zudem sollen höher dotierte Sponsorenverträge abgeschlossen und durch eine Kürzung der Spielergehälter 25 Millionen Pfund eingespart werden. Sportlicher Qualitätsverlust sei die Folge, heißt es.