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Robert Moewes - von Essen nach New York

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Robert Moewes: Von Essen nach New York
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Wie der Ex-Essener Keeper Robert Moewes den Sprung nach New York wagte und versucht in der US-Profiliga durchzustarten.

Woran mussten Sie sich am meisten gewöhnen? In den Unis gibt es viele Studenten mit reichen oder sogar superreichen Eltern. Deren Einstellung ist bisweilen gewöhnungsbedürftig. Auch die Kultur und die Essgewohnheiten sind ganz anders. Da muss man aufpassen, dass man sich als Athlet trotz eines Überangebotes an Burgern und Pommes gut ernährt.

Welche Unterschiede gibt es abseits von reichen Studenten und Fastfood? Wie sieht es mit der Fußballbegeisterung im Land aus? Die USA liegt im Bereich Fußball im Gegensatz zu Europa noch klar zurück. Die Stadien sind selten voll. Hier stehen Football, Basketball und Baseball in der Hierarchie ganz vorne. In der Zeit in der ich hier bin, kann ich aber eine positive Tendenz zum Fußball erkennen. Einmal durch die Euphorie der WM, aber auch weil viele bekannte Sportmanager aus dem Football und Basketball versuchen den Fußball nach vorne zu bringen. Immer mehr Topspieler aus Europa werden in die USA geholt, wie zum Beispiel Kaka oder David Villa. Das steigert natürlich den Wert des Fußballs.

Wie populär und erfolgreich der Fußball in den USA ist, hängt ja auch von den Spielern ab. Wie ist der Leistungsdruck zu spüren? Der Druck ist deutlich spürbar. Ob New York oder Dortmund. An der Doppelbelastung hat sich nichts geändert. Ich habe morgens um 6 Uhr Training, um 8:30 Uhr beginnt die Uni. Wenn alle Vorlesungen vorbei sind, gehe ich in den Kraftraum. Zusätzlich muss ich Hausarbeiten erledigen und lernen. Wir haben extra einen Raum für die Athleten, in dem man sich einloggen muss. Jeder Student muss dort abhängig vom Notendurchschnitt eine bestimmte Anzahl an Stunden zum Lernen verbringen.

Und jedes Wochenende haben Sie noch ein Spiel? Hier ist es so, dass man während der Saison zwei Spiele pro Woche hat. Bei Auswärtsspielen fehle ich öfters mal in der Uni und komme erst um drei Uhr Nachts zurück. Am nächsten Tag muss ich dann wieder pünktlich aufstehen und zusätzlich den verpassten Stoff aufarbeiten. Das fordert einen hohen Grad an Disziplin.

Den Sie offenbar bewiesen haben. Man hört, Sie stapeln inzwischen die persönlichen Ehrungen... Ich bekam in dieser Saison mehrere individuelle Auszeichnungen. Mein größter Erfolg war, dass ich von den Trainern anderer Unis in das "All East Region Team" gewählt wurde, also in die beste Elf des gesamten Osten Amerikas. Somit bin ich zur Zeit der beste Torwart des amerikanischen Ostens. Das bei der Wahl auch Spieler von den weltbekannten Unis, wie Harvard und Princeton dabei waren, macht mich besonders stolz. Außerdem wurde ich zum besten Torwart meiner Liga, zum besten Torwart des regionalen Turniers und mehrmals zum Sportler der Woche gewählt. Akademisch wurde ich von meiner Uni für besondere Leistungen ausgezeichnet und in die sogenannte "National Athlete Honor Society", aufgenommen.

Was bedeutet das? In diesen "Kreis" werden alle Athleten aufgenommen, die einen Leistungs-Schnitt von 1,5 und besser haben. Wenn ich sechs Monate nach meinem Abschluss noch keinen Job gefunden haben sollte, wird mir einer vermittelt. Sprich es werden Kontakte zu ehemaligen Sportlern hergestellt, die heute Führungspositionen besetzen. Wenn man also zu der "National Athlete Honor Society" zählt, muss man sich wenig Gedanken um seine berufliche Zukunft machen.

In Deutschland reichte es noch nicht mal für den Regionalliga-Kader von RWE und in New York bekommen Sie eine Auszeichnung nach der anderen. Können Sie sich vorstellen, nach dem Abschluss in den USA zu bleiben und dort mit Fußball ihr Geld zu verdienen? Mit Fußball mein Geld zu verdienen, ist natürlich mein Ziel. Wenn es sich lohnt, würde ich für meinen Traum auch in Kauf nehmen, vorerst weiterhin weg von meiner Familie und meinen Freunden zu sein und in den USA zu bleiben. Aber lieber würde ich das gleiche Geld in Deutschland verdienen. Wenn ich in eine europäische Topliga wechseln könnte, würde ich auch nicht nein sagen.

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