Die "Königlichen" haben den Kampf um die Meisterschaft in Spanien noch nicht aufgegeben: Real Madrid setzte sich am 16. Spieltag der Primera Division 3:2 bei Rancing Santander durch und schob sich auf den dritten Tabellenplatz. Der Hauptstadtklub liegt zwar zehn Punkte hinter dem Spitzenreiter und Erzrivalen FC Barcelona, doch das 1:1 der Katalanen gegen Meister FC Valencia hat bei Real wieder die Hoffnung auf den 30. Titelgewinn geweckt.
"Eines ist sicher: Wir sind noch nicht tot. Das ist die wichtigste Erkenntnis dieses Spieltags", erklärte Madrids Trainer Mariano Garcia Remon nach dem glücklichen Erfolg seiner Mannschaft. Erst ein Kopfballtor des französischen Spielmachers Zinedine Zidane in der Nachspielzeit sicherte den Sieg Reals. Zuvor hatten die Stürmerstars Michael Owen und Raul die zweimalige Führung der Gastgeber durch Jossi Benayoun und Javi Guerrero jeweils ausgeglichen.
Mäßige Leistung von Real
Der Erfolg konnte allerdings nicht über die derzeit nur mäßige Form des Starensembles hinwegtäuschen, denn Santander war über weite Strecken das bessere Team. Dennoch wies Remon, der auf den verletzten brasilianischen Superstar Ronaldo verzichten musste, die Kritik an der Spielweise seiner Mannschaft zurück.
"Es hat den Anschein, dass meine Spieler immer Wunderdinge vollbringen müssen, damit die Leute sagen, sie haben ganz gut gespielt. Wir fahren selbstbewusst nach Hause, denn wir wollten gewinnen und wir haben gewonnen", sagte der Trainer, der den englischen Nationalmannschafts-Kapitän David Beckham und den Brasilianer Roberto Carlos 90 Minuten lang auf der Ersatzbank schmoren ließ.
Ronaldinho rettet Barcelona einen Punkt
Vor Madrid hat Espanyol Barcelona nach dem enttäuschenden 0:0 beim Schlusslicht CD Numancia als Tabellenzweiter neun Zähler Rückstand auf den Lokalrivalen. Punktgleich mit Real liegt Titelverteidiger Valencia durch das Remis in Barcelona in Lauerstellung. Vor 72.000 Zuschauern im Nou-Camp-Stadion glich der Brasilianer Ronaldinho elf Minuten vor Spielende die Führung der Gäste durch den Treffer des Italieners Stefano Fiore per Foulelfmeter aus. Ronaldinho hatte selbst den fragwürdigen Strafstoß herausgeholt.
"Es war ein ziemlich hartes Spiel. Alle Spieler haben sich mit allem reingehauen, was sie hatten. Beide Mannschaften wollten eben unbedingt gewinnen, deshalb war die Intensität sehr hoch", erklärte Barcelonas niederländischer Trainer Frank Rijkaard nach der Partie, in der sein Team die letzten 17 Minuten mit zehn Spielern bestreiten musste, da Torwart Victor Valdes nach einem Handspiel außerhalb des Strafraums die "Rote Karte" gesehen hatte.
Schuster auf die Tribüne
Seinen Arbeitsplatz musste auch Bernd Schuster räumen. Der deutsche Coach von Neuling UD Levante wurde beim 1:1 seines Klubs im Aufsteigerduell gegen Albacete Balompie schon zum zweiten Mal in dieser Saison nach einer Auseinandersetzung mit dem Schiedsrichter auf die Tribüne verbannt. Das Remis war für Levante bereits das sechste sieglose Spiel in Folge. Jose Antonio Culebras sicherte nach dem Führungstreffer der Gäste durch Gaspar wenigstens noch einen Punkt.