Der runderneuerte FC Chelsea London hat beste Aussichten, die stadtinterne Konkurrenz von Arsenal als dominantes Team der englischen Premier League abzulösen. Nachdem der Abramowitsch-Klub die Tabellenführung an diesem Wochenende weiter ausbaute, rückt der erste Meistertitel seit 1955 immer näher.
Der Spitzenreiter profitierte vom Patzer des Titelverteidigers Arsenal London; der Klub um den deutschen Nationaltorhüter Jens Lehmann kassierte eine 1:2 (0:1)-Niederlage beim FC Liverpool. Neil Mellor schoss in der Schlussminute den Siegtreffer für die "Reds", bei dem Dietmar Hamann 90 Minuten zum Einsatz kam. Xabi Alonso hatte Rekordmeister Liverpool vor 43.730 Zuschauern in Führung gebracht (41.), Patrick Viera für den zwischenzeitlichen Ausgleich gesorgt (57.). Chelsea führt die Tabelle mit 36 Punkten vor Arsenal (31) an. Dritter bleibt der FC Everton (30) nach einem 1:1 (0:1) bei Newcastle United.
"Ich liebe diesen Klub"
"Wir haben keinen Druck, den hat Arsenal. Wir genießen einfach die Erfahrung, an der Spitze der Tabelle zu sein. Ich liebe diesen Klub", jubelte Chelseas Abwehr-Ass John Terry, der beim 4:0-Erfolg bei Charlton Athletic mit einem "Doppelpack" nach der Pause (47./50.) zum "Matchwinner" avancierte.
Nach der vorzeitigen Qualifikation für das Achtelfinale der Champions League zeigt die Mannschaft von Teammanager Jose Mourinho bei nunmehr elf Saisonsiegen auch in der Meisterschaft kaum Schwächen. Vor allem die Abwehr agiert seit Wochen in überragender Form, so dass sich Nationalverteidiger Robert Huth, der erneut nur auf der Tribüne saß, in der Winterpause wohl nach einem neuen Verein umschauen darf.
"Ich bin sehr zufrieden mit der Einstellung des Teams. Ich glaube, wenn ich meine drei Stürmer alle auf dem Feld gelassen hätte, wäre das Ergebnis noch höher ausgefallen", sagte Mourinho und lobte den Doppeltorschützen Terry: "Er ist ein Siegertyp. Deshalb wird er bei uns auch so gut bezahlt. Er ist jeden Cent seines Gehalts wert." Neben Terry erzielten in Charlton Damien Duff (4.) und Eidur Gudjohnsen (59.) die Treffer für die "Blues".
Auch ManU im Aufwind
Wieder zum erweiterten Kreis der Titelfavoriten zählt auch Manchester United. Im 1001. Spiel von Teammanager Sir Alex Ferguson gewann "ManU" gegen West Bromwich Albion deutlich 3:0, rangiert nach dem fünften Sieg in Serie aber immer noch neun Zähler hinter Chelsea. Der alles in den Schatten stellende Paul Scholes (53./82.) und Torgarant Ruud van Nistelrooy (72.) waren für Manchester erfolgreich. "Das waren unsere besten 90 Minuten der Saison. Es ist unheimlich wichtig, dass wir unser Selbstvertrauen wieder gefunden haben. Jeder Sieg macht uns stärker", sagte "Fergie".
Lokalrivale Manchester City gewann derweil gegen Aston Villa mit 2:0. Nationalspieler Thomas Hitzlsperger kam bei den Gästen aus Birmingham allerdings erst ab der 61. Minuten zum Einsatz. Zu diesem Zeitpunkt hatten die Gastgeber durch Jon Macken (29.) und Shaun Wright-Phillips (38.) den Sieg bereits eingeleitet. Villa-Spieler Juan Pablo Angel (88.) verschoss zudem noch einen Elfmeter. In der Nachspielzeit flog Gästespieler Lee Hendrie vor 44. 530 Fans an der Maine Road vom Platz.
Volz kassiert mit Fulham 0:2-Niederlage
In Moritz Volz stand beim FC Fulham zumindest eine deutsche Nachwuchshoffnung in der Anfangsformation, konnte die 0:2-Pleite beim bisherigen Tabellenletzten Blackburn Rovers aber auch nicht verhindern. Paul Gallagher (10.) hatte bereits frühzeitig eine Unachtsamkeit in der Abwehr der Londoner zum Führungstor genutzt. Der Schotte Paul Dickov (77.) sorgte per Handelfmeter für den Endstand. Blackburn hat jetzt 13 Zähler auf dem Konto und liegt nur noch einen Punkt hinter Fulham.