Superstar Zinedine Zidane spielt nicht mehr für die Franzosen - dennoch hat der Bremer Bundesliga-Profi Johan Micoud vergeblich auf eine Nominierung in die französische Auswahl gewartet. Der neue Nationaltrainer Raymond Domenech verzichtete auf den Werder-Mittelfeldspieler und berief stattdessen sieben Neulinge in seinen Kader für das Länderspiel gegen Bosnien-Herzegowina am 18. August.
Micoud selbst hatte allerdings nach seiner Nichtberücksichtigung für die Euro in Portugal gewettert. "Die Nationalmannschaft ekelt mich an. Das Thema ist für mich erledigt. Ich habe auch meinen Stolz." Seinen definitiven Rücktritt aus dem Nationalteam verkündete er jedoch nicht.
Die Debütanten beim ersten Spiel der Nach-Zidane-Ära sind die Abwehrspieler Eric Abidal (Olympique Lyon), Patrice Evra, Gael Givet, Sebastien Squillaci (alle AS Monaco), die Mittelfeldspieler Alou Diarra (RC Lens) und Rio-Antonio Mavuba (Girondins Bordeaux) sowie Stürmer Pierre-Alain Frau (Olympique Lyon). Evra und Squillaci standen schon mal im Kader der "Equipe Tricolore", bestritten aber noch kein Länderspiel.
Mittelfeldspieler Zidane von Spaniens Rekordmeister Real Madrid hatte am Donnerstag seine Nationalmannschaftskarriere beendet. Im 21-köpfigen Aufgebot stehen nur noch zehn Spieler aus dem EM-Kader der Euro in Portugal. Dort hatte der Titelverteidiger im Viertelfinale gegen den späteren Europameister Griechenland mit 0:1 verloren. Außer Zidane hatten auch Marcel Desailly, Lilian Thuram und der Ex-Münchner Bixente Lizarazu ihre Nationalmannschaftslaufbahn beendet. In der Abwehr ist jetzt William Gallas mit 26 Einsätzen der erfahrenste Akteur.