Vor der beeindruckenden Kulisse von 31.579 Zuschauern drückte Alemannia Aachen den zuletzt stabilen TSV 1860 München gleich in die Defensive, Keeper Marco Hiller verhinderte mehrfach eine frühzeitige Entscheidung.
Doch am Ende lautete das Ergebnis 1:1-Unentschieden. Die bereits siebte Punkteteilung für die Aachener in dieser Saison.
"Wie viele Torchancen willst du noch haben? Unsere mangelnde Effizienz kann uns das Genick brechen. Das ist am Ende auch Qualität. Es gibt Mannschaften, die hätten dieses Spiel 5:0 gewonnen", hadert Aachen-Trainer Heiner Backhaus gegenüber "Magenta Sport". Kurz vor dem Ende ließ Münchens Patrick Hobsch die 4000 mitgereisten Löwen-Fans jubeln.
Backhaus weiter: "Zwei verlorene Punkte, ich bin über beide Ohren bedient. Wir haben losgelöst vom Endergebnis eine sehr gute Leistung gezeigt. Sechs gute Chancen, davon vier Hundertprozentige haben wir erhalten – und dürfen uns nicht wundern, wenn wir das zweite Tor nicht schießen, dass 1860 dann zum Torerfolg kommt. Hobsch macht das gut, der hat Qualität, das wussten wir. Aber wir kriegen mit der ersten Halbchance den Ausgleich und das fühlt sich so brutal an, weil die Leistung von der ersten bis zur letzten Minute schwer in Ordnung war. Am Ende ist es ein Ergebnissport und kein Leistungssport. Wir nehmen aber mit, dass wir uns verbessert haben. Und man darf nicht vergessen: Wir hatten fast nur Spieler auf dem Platz, die letztes Jahr noch Regionalliga gespielt haben. Im Vergleich zur 3. Liga ist das ein Quantensprung. Ich halte die Hand über die Jungs, die versuchen alles. Aber um dieses Spiel zu gewinnen, musst du Tore machen."
Lukas Scepanik, Aachens Mittelfeldspieler, meinte: "Das fühlt sich an wie eine Niederlage. Wir haben viele Chancen kreiert, das Spiel hat nur in der Hälfte des Gegners stattgefunden. (...) Auf dem Niveau ist es schwer, alles zu verteidigen. Wir müssen uns aber den Vorwurf gefallen lassen, dass wir das 2:0 nicht erzielen. Die Atmosphäre war dagegen einfach geil, auch weil so viele gegnerische Fans da waren. Unsere Fans haben aber gezeigt, wer Herr im Haus ist."
Die Statistik zum Spiel
Aachen: Johnen - Hanraths, Nkoa, Yarbrough - Heister (77. Winter), El-Faouzi, Strujic - Bahn (77. Rumpf), Scepanik - Heinz (69. Benschop), Bakhat (62. Goden)
München: Hiller - Reich, Verlaat, Reinthaler (70. Schifferl), Bähr (86. Kwadwo) - Jacobsen (85. Frey), Deniz - Schröter, Guttau (70. Schubert), Kozuki (46. Hobsch) - Wolfram
Schiedsrichter: Martin Wilke (Merzhausen)
Tore: 1:0 Bahn (11., Foulelfmeter), 1:1 Hobsch (87.)
Gelbe Karten: Hanraths (4), Johnen (2), Heister (2), Yarbrough (4) - Deniz (2), Schröter (2), Jacobsen (5), Schifferl (3), Hobsch (3), Wolfram (4), Schubert (2)
Zuschauer: 31.579