In einem am Freitag veröffentlichten Bericht plädiert das vom Schweizer Experten Mark Pieth geführte Gremium nachdrücklich für eine Offenlegung finanzieller Zuwendungen für alle FIFA-Angehörige inklusive des Präsidenten, eine Überprüfung der Integrität sämtlicher Anwärter für Sitze in der Exekutive und allen anderen ständigen Komitees durch eine neutrale Instanz, Amtszeitbeschränkungen auf allen Ebenen, zwei unabhängige Mitglieder in der Exekutive sowie eine Bestätigung aller Exekutivmitglieder durch den Kongress. Pieth und seine Kollegen bezeichnen die vorgeschlagenen Maßnahmen in einer Pressemitteilung als "fundamental und unverzichtbar".
Auch UEFA wird kritisiert
Die Installierung der Pieth-Kommission war Ende 2011 eine Reaktion der FIFA auf den Bestechungsskandal im Weltverband im Zusammenhang mit dem früheren FIFA-Vermarkter ISL. Dokumente Schweizer Gerichte hatten zuvor offenbart, dass FIFA-Boss Joseph S. Blatter Kenntnis von millionenschweren Schmiergeldzahlungen an seinen brasilianischen Vorgänger Joao Havelange und andere FIFA-Topfunktionäre gehabt hatte. Auch der Vergabe der WM-Endrunden 2018 an Russland sowie insbesondere 2022 an Katar haftet der Ruch manipulierter Entscheidungen an.
Die Reformer kritisieren außerdem weniger umfangreiche Reformvorschläge von Kontinentalverbänden wie der Europäischen Fußball-Union (UEFA). Die IGC sei "enttäuscht von den Tendenzen zu versuchen, den Druck der Reformen abzuschäwchen", schreiben die Experten in ihrer Erklärung.