Abermals wird der italienische Fußball durch einen Skandal in schlechtes Licht gerückt. Nachdem die Staatsanwaltschaft gegen den Chef des italienischen Verbandes FIGC, Franco Carraro, wegen Amtsmissbrauch ermittelt hat, werden jetzt auch Carraros Vize Antonio Mataresse und Gianni Petrucci, Präsident des Nationalen Olympischen Komitees (CONI), unter die Lupe genommen.
Verdacht auf unregelmäßige Lizenzvergabe
Die Untersuchung steht im Zusammenhang mit angeblichen Unregelmäßigkeiten bei der Lizenzvergabe an Serie A-Klubs. Carraro, Matarrese und Petrucci werden verdächtigt, nach dem finanziellen Zusammenbruch den AC Florenz 2002 in die Serie D zurückgedrängt zu haben, obwohl andererseits Lazio Rom trotz hoher Verschuldung die Lizenz für die Saison erhielt. Florenz war wegen des Bankrotts seines Klubchefs Vittorio Cecchi Gori zusammengebrochen.
Die Ermittler schließen nicht aus, dass der CONI-Chef und die Liga-Verantwortlichen wegen Verbindungen zu den Hauptaktionären des römischen Klubs die Lizenz vergaben, obwohl Lazio nicht die Kriterien erfüllte. Die Ermittlungen wurden auf Grund der Anzeige einer Gruppe von Fiorentina-Fans eingeleitet.
Carraro wehrt sich gegen die Anschuldigungen
Carraro wies die Vorwürfe inzwischen entschieden zurück: "In meiner Karriere als Unternehmer, Minister, Bürgermeister von Rom und Verbandschef sind oft Ermittlungen gegen mich eingeleitet worden, die sich stets als unbegründet erwiesen haben. Ich werde meine Unschuld beweisen."