Mahnende Worte von Oliver Bierhoff. Der Nationalmannschafts-Manager warnt den deutschen Fußball nach der erfolgreichen Weltmeisterschaft vor einem Dornröschenschlaf. "Wir müssen aufpassen, dass wir nicht wieder einen Gang zurückschalten. Ich habe den Eindruck, dass einige vom Kopf her wieder ein bisschen abgeschaltet haben. Nach dem Motto: Jetzt haben wir uns extra für die WM angestrengt, jetzt fahren wir alles wieder ein wenig runter", sagte Bierhoff der Sport-Bild.
Vielmehr forderte der 38-Jährige, "dass wir dieses Tempo an Veränderungen, an Elan weiter fortführen und auch unbequeme Dinge angehen. Es bringt nichts, dass wir eine tolle WM hatten und uns durch eine schlechte EM alles versauen". Die Verantwortlichen des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) müssten das Projekt EURO 2008 "mit genauso viel Akribie und Dynamik vorantreiben wie die WM 2006".
Auf Freundschaftsspiele verzichten
Bierhoff macht sich auch Sorgen wegen der zu hohen Beanspruchung der Nationalspieler. Durch die Vielzahl an Spielen könnten viele Leistungsträger ihr Potenzial nicht abrufen. Man sollte überlegen, "ob nicht jeder einen Schritt zurückgeht, damit die Spieler mehr Pausen bekommen", so Bierhoff. Bei der Nationalelf mache man sich deshalb Gedanken, "ob wir nicht auf das eine oder andere Freundschaftsspiel verzichten sollten".
Dies müsste aber auch von der Liga und den Vereinen getragen werden. Es könne dann nicht sein, dass die Klubs die Freiräume für lukrative Freundschaftsspiele nutzen.