Einen in Kalifornien lebenden Bundestrainer Jürgen Klinsmann wird es nach der WM 2006 möglicherweise nicht mehr geben. Bei den eventuellen Verhandlungen mit Klinsmann über eine Verlängerung seines Vertrages über die WM-Endrunde hinaus soll der Wohnort ein wesentlicher Bestandteil der Gespräche sein. Dies erklärte der Vize-Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), Hans-Georg Moldenhauer, im Magazin Sport Bild: "Wenn man an einer Lösung Klinsmann über die WM 2006 hinaus interessiert ist, dann sollte der Bundestrainer nach Möglichkeit in Deutschland leben." Moldenhauer weiter: "Die Form, wie es jetzt gehandhabt wird, ist auf Dauer so nicht haltbar." ##Picture:panorama:391##
Engelbert Nelle, ebenfalls DFB-Vize, verweist auf die Kosten, die durch Klinsmanns First-Class-Flüge in den kalifornischen Wohnsitz des Coaches entstehen: "Wir sind nicht dazu da, das Geld zum Fenster rauszuwerfen, wenn es andere Möglichkeiten gibt, das Geld auch im Hause zu behalten und es für die Nachwuchsarbeit noch stärker einzusetzen als bisher." Nelle auf die Frage, ob die Reisekosten rund 100.000 Euro jährlich betragen: "Auf das Jahr gesehen ist das sicherlich eine solche Position." Darum müsse der "Wohnort Vertragsgegenstand sein".
Klinsmanns Abwesenheit beim FIFA-Workshop der 32 WM-Teilnehmerländer Anfang der Woche in Düsseldorf hatte erneut zu heftiger Kritik am Welt- und Europameister geführt. Der 41-Jährige hatte sich in Düsseldorf von seinem Assistenten Joachim Löw und Nationalmannschafts-Teammanager Oliver Bierhoff vertreten lassen. Vor allem WM-OK-Präsident Franz Beckenbauer hatte Klinsmann am Montag zur Eröffnung des Workshops harsch kritisiert.