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Klinsmann: "Zusammenhalt besonders wichtig"

Klinsmann: "Zusammenhalt besonders wichtig"
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Bundestrainer Jürgen Klinsmann hat die Suspendierung von Christian Wörns verteidigt: "Wir wollen offensiv spielen, danach richtet sich alles aus". Der ausgebootete Wörns kritisierte Klinsmann als "link und unehrlich."

Mit dem Rauswurf von Christian Wörns hat Jürgen Klinsmann drei Monate vor der Weltmeisterschaft noch einmal ein deutliches Zeichen an seine WM-Kandidaten gesetzt: Nur wer sich an die Spielregeln des Bundestrainers hält, hat überhaupt eine Chance auf eines der 23 begehrten WM-Tickets. Der Dortmunder Abwehrspieler hatte mit seinen heftigen Verbal-Attacken gegen diesen "Ehrenkodex" in der deutschen Fußball-Nationalmannschaft verstoßen.

"Der Zusammenhalt der Mannschaft ist bei der WM besonders wichtig. Da ist so ein Verhalten nicht zu akzepetieren. Jeder soll sich für die Sache einsetzen und nicht für sich selbst", sagte Klinsmann vor dem ersten Länderspiel des WM-Jahres am kommenden Mittwoch (21.00 Uhr/live in der ARD) in Florenz gegen Italien. Das Verhalten von Wörns sei eine "Frechheit" und "respektlos" gewesen: "Das ist keine Basis. Er hat nur an sich selbst gedacht."

Wörns "nicht überrascht"

Wörns war von der Reaktion Klinsmanns "nicht überrascht", griff aber noch einmal vehement den Bundestrainer an: "Respektlos - da muss ich lachen. Respektlos ist, wie Klinsmann mit Menschen, mit einem 34-jährigen Familienvater umgeht", echauffierte sich Wörns in der Bild-Zeitung über die Aussagen seines ehemaligen Nationalelf-Kollegen und ergänzte gegenüber dem Sport-Informations-Dienst (sid): "Wenn er vor eineinhalb Jahren bei seinem Amtsantritt gleich ehrlich gewesen wäre, hätten wir uns diese Auseinandersetzung erspart. Ich stehe dazu: Die Art und Weise, wie ich von Klinsmann behandelt wurde, ist link und unehrlich".

Nach dem 0:1 am Samstag in Bielefeld legte Wörns bei Premiere noch einmal nach. "Die Hinhalterei war eine Frechheit und unverschämt", sagte der Dortmunder, der die WM-Teilnahme im eigenen Land aber trotz allem noch nicht abschreibt. "Ich wollte nicht zurücktreten, sondern mich zusammenreißen und durchbeißen. Ich bin jederzeit gesprächsbereit. Vielleicht klappt es ja noch."

Klinsmann verteidigte am Samstag bei Premiere aber noch einmal seine Vorgehensweise. "Ich hatte versucht, ihn zu erreichen", sagte der Bundestrainer, der Wörns hinterlassen habe, dass er sich bei ihm melden könne: "Von unserer Seite ist die Sache optimal gelaufen. Wir haben uns nicht an Journalisten gewandt. Er hätte zurückrufen können." Zudem prangerte Klinsmann an, dass sich Wörns auch über Mitspieler geäußert habe.

"Wir wollen offensiv spielen, danach richtet sich alles aus"

Der Bundestrainer machte noch einmal deutlich, dass er sich bei den Nominierungen vor allem an seiner Spielphilosophie orientiere. "Wir wollen offensiv spielen, danach richtet sich alles aus", sagte Klinsmann, der deshalb auf Wörns' Dortmunder Teamkollegen Christoph Metzelder setzt, obwohl der beim BVB zurzeit nur zweite Wahl ist.

Nationalmannschaftskapitän Michael Ballack war "schon überrascht" von Klinsmanns Entscheidung. "Ich werde mich mit dem Trainer darüber sicher unterhalten. Christian war immer ein wichtiger Bestandteil der Nationalmannschaft. Wenn einer nicht nominiert wird, ist er sicher enttäuscht. Ich kann Christians Verärgerung verstehen", sagte Ballack.

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