Nach der Nicht-Berücksichtigung von Christian Wörns ist der Streit um eine fehlende Stammelf in der deutschen Nationalmannschaft erneut entflammt. Nun hat auch Franz Beckenbauer ein Ende der Experimente in der Elf von Bundestrainer Jürgen Klinsmann gefordert. "Natürlich gibt es ab und zu Veränderungen, aber Klinsmann muss endlich seine Formation finden", sagte der "Kaiser" bei einer Podiumsdiskussion in Passau. Der Präsident des WM-OK hält den Bundestrainer jedoch für ein wenig beratungsresistent: "Wir alle wollen Jürgen Klinsmann helfen, aber im Moment lässt er sich nicht helfen."
Auch der ehemalige Nationalspieler Günter Netzer hält die Zeit für gekommen, neun Monate vor der WM 2006 in Deutschland eine Stammformation zu präsentieren. "Der Franz hat Recht. Die Mannschaft sollte langsam mal feststehen", sagte er bei der gleichen Veranstaltung. Kritik übte Netzer in diesem Zusammenhang erneut auch am Wechselspiel im deutschen Tor zwischen Oliver Kahn und Jens Lehmann. "Das einzige, was wir nicht haben, ist ein Torwartproblem, aber Klinsmann macht eines daraus."
DFB-Präsident Zwanziger verteidigt Klinsmann
Verteidigt wurde Klinsmann vom Geschäftsführenden Präsidenten des Deutschen Fußball-Bundes (DFB): Theo Zwanziger legte während der Diskussion in Passau Wert auf die Feststellung, "dass Jürgen Klinsmann selbst wissen muss, wann er den Konkurrenzkampf beendet". Der Bundestrainer selbst hatte bei der Nominierung des Aufgebots für die Länderspiele in der Türkei (8. Oktober) und in Hamburg gegen China (12. Oktober) aber ohnehin schon angekündigt, er werde sich künftig auf einen "engeren Kader konzentrieren".