Bundestrainer Jürgen Klinsmann wartet weiter mit Überraschungen auf. Für die beiden nächsten Länderspiele der deutschen Nationalmannschaft am 3. Septmeber in Bratislava gegen die Slowakei (20.30 Uhr/live im ZDF) und am 7. September in Bremen gegen Südafrika (20.30 Uhr/live in der ARD) berief der 41-Jährige die beiden jeweils erst 19 Jahre alten Neulinge Marcell Jansen von Borussia Mönchengladbach und Lukas Sinkiewicz vom 1. FC Köln in sein 21-köpfiges Aufgebot.
Während Jansen in der Bundesliga immerhin schon auf 20 Einsätze verweisen kann, kommt Sinkiewicz gerademal auf sechs Spiele im Oberhaus. Die beiden Abwehrspieler, die Dienstag vergangener Woche noch für die U21 beim 3:1 in der EM-Qualifikation in Polen aktiv waren, könnten als die Neulinge 10 bzw. 11 in der Klinsmann-Ära in die Geschichte eingehen.
Klinsmann: "Sinkiewicz zeigt hervorragende Leistungen"
"Mit Lukas und Marcell kommen zwei weitere Talente nach Absprachen mit Dieter Eilts und den Vereinstrainern ins A-Team. Sinkiewicz zeigt schon seit längerem hervorragende Leistungen in der U21 und beim 1. FC Köln. Gemeinsam mit Joachim Löw habe ich ihn zuletzt beim Auswärtssieg der Kölner in Stuttgart gesehen. Er bot dort vor allem im Spielaufbau und in den Zweikämpfen eine sehr anspruchsvolle Partie", begründete Klinsmann die Nominierung von Sinkiewicz.
"Jansen ist einer der Perspektivspieler auf der linken Abwehrseite, wo Philipp Lahm gesetzt ist. Wir wollen ihn dort genauer unter die Lupe nehmen. Natürlich sind wir gespannt darauf, wie sich beide im Training und eventuell im Spiel verhalten", meinte der Bundestrainer über den Mönchengladbacher. Nachdem zuletzt weder Thomas Hitzlsperger noch Bernd Schneider auf der linken Seite in der Viererkette überzeugen konnten, darf Jansen von seinem Debüt in der Nationalmannschaft träumen.
Podolski und Schweinsteiger kehren zurück
Im Gegensatz zum ersten Länderspiel der WM-Saison am vergangenen Mittwoch in Rotterdam gegen die Niederlande (2:2) sind auch wieder der Kölner Stürmer Lukas Podolski und der Münchner Mittelfeldspieler Bastian Schweinsteiger sowie der Bremer Patrick Owomoyela dabei.
Auch der Dortmunder Routinier Christian Wörns, der in Rotterdam bei beiden Gegentreffern unglücklich aussah, zählt erneut zum Kader. Dafür ist Dietmar Hamann von Champions-League-Sieger FC Liverpool nicht dabei. Der Mittelfeldspieler hatte bei seinem Comeback gegen die Niederlande nicht überzeugen können. "Er war schon im vergangenen Jahr ein Spätstarter und drehte erst am Saisonende mit dem Gewinn der Champions League richtig auf. Wir wissen, welche Qualitäten er hat und lassen uns auch nicht von den kritischen Kommentaren nach dem Unentschieden gegen die Niederlande von unserer Wertschätzung für ihn abbringen", so Klinsmann.
Huth wechselt in U21-Kader
Abwehrspieler Robert Huth vom englischen Meister Chelsea London wurde für die U21 freigestellt, was Klinsmann nicht als Degradierung verstanden wissen will: "Er hat noch körperlichen Nachholbedarf und braucht dringend Spielpraxis. Wir erwarten von ihm, dass er in der U21 vorbildlichen Einsatz zeigt und dort eine Führungsrolle übernimmt."
In beiden Spielen wird Jens Lehmann von Arsenal London die Nummer eins sein, sein Kontrahent Oliver Kahn bleibt absprachegemäß zu Hause. Wie schon in Rotterdam sitzt der Stuttgarter Timo Hildebrand auf der Bank. "Kahn hat seine Sache gegen die Niederländer hervorragend gemacht und soll nun die freien Tage zur Regeneration nutzen", meinte Klinsmann.
Das deutsche Aufgebot für die beiden Länderspiele gegen die Slowakei und Südafrika:
Tor: 23 Timo Hildebrand (VfB Stuttgart), 9 Jens Lehmann (Arsenal London)
Abwehr: 3 Arne Friedrich (Hertha BSC Berlin), 2 Andreas Hinkel (VfB Stuttgart), Marcell Jansen (Borussia Mönchengladbach), 29 Per Mertesacker (Hannover 96), 25 Patrick Owomoyela (Werder Bremen), Lukas Sinkiewicz (1. FC Köln), 4 Christian Wörns (Borussia Dortmund)
Mittelfeld: 13 Michael Ballack, 26 Sebastian Deisler, 7 Bastian Schweinsteiger (alle Bayern München), 18 Tim Borowski, 8 Torsten Frings (beide Werder Bremen), 15 Fabian Ernst (Schalke 04), 6 Thomas Hitzlsperger (VfB Stuttgart), 19 Bernd Schneider (Bayer Leverkusen)
Angriff: 14 Gerald Asamoah, 22 Kevin Kuranyi (beide Schalke 04), 11 Miroslav Klose (Werder Bremen), 20 Lukas Podolski (1. FC Köln)