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Löwenbändiger sorgen für Euphorie

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Eine überzeugende Leistung von Klinsis Nationalkickern gegen Kamerun hält die Hoffnungen auf einen möglichen WM-Titel 2006 am Leben. Seine Mannschaft sei "schon weiter" als gedacht, so der Bundestrainer.

Obwohl sich Kameruns Nationalkicker am Ende fast widerstandslos geschlagen gaben, herrschte auf Seiten des Gastgebers nach dem 3:0-Länderspielsieg grenzenlose Freude. Im letzten Heimspiel des Jahres reichten Klinsis Nationalspielern 20 Minuten und drei schöne Tore, um die Fans von einer Mitfavoritenrolle bei der WM 2006 im eigenen Land überzeugen zu können.

"Die Art und Weise, wie die Mannschaft gespielt hat, war toll. Ich bin dermaßen begeistert und stolz, dass ich mit ihr arbeiten darf", erklärte Klinsmann und sieht die DFB-Auswahl auf dem Weg zur WM "schon weiter" als gedacht: "Die Mannschaft entwickelt eine Mentalität der Stärke. Mit solchen Erfolgserlebnissen stärkt man die Gemeinschaft und die Überzeugung, das Projekt 2006 voranzutreiben." Bei der Asien-Reise vom 13. bis 22. Dezember mit Länderspielen gegen Japan, Südkorea und Thailand soll sich der Aufwärtstrend fortsetzen.

"So ein Tag, so wunderschön wie heute"

Nach dem vierten erfolgreichen Spiel seiner Amtszeit störte es den Bundestrainer auch nicht weiter, dass der Vize-Weltmeister gegen eine desolate Kameruner Mannschaft 70 Minuten lang nicht richtig in Schwung gekommen war und dass bei der Feuertaufe der neuen roten Trikots und der Leipziger WM-Arena eine glanzlose Nullnummer gedroht hatte. Doch nach den Toren von Kevin Kuranyi (71. ) und Miroslav Klose (78. und 88.) hatten auch die 44.200 Zuschauer das von Klinsmann runderneuerte DFB-Team schließlich ins Herz geschlossen und sangen: "So ein Tag, so wunderschön wie heute."

Dabei hatte es zur Pause im Zentralstadion noch Pfiffe gegeben. Doch schon zu diesem Zeitpunkt hatte Klinsmann an der Leistung seiner Truppe nichts auszusetzen. "Wir waren schon sehr angetan von der ersten Hälfte. Wir haben fast alle Zweikämpfe gewonnen und haben das Spiel nach vorne verlagert", erklärte der 40-Jährige: "Es war nur eine Frage der Zeit, bis wir unsere Tore machen."

Für Klinsi ein "Riesenspaß"

Dass es für den Bundestrainer nach dem Wechsel ein "Riesenspaß" wurde, hatte er neben dem unermüdlichen Kapitän Michael Ballack vor allem den Torschützen Klose und Kuranyi zu verdanken. Der Stuttgarter Torjäger erzielte im dritten Spiel unter Klinsmann bereits seinen fünften Treffer und leitete damit den klaren Sieg gegen die undisziplinierten "Löwen" ein. Dass schließlich auch noch der kurz zuvor eingewechselte Klose seine seit Februar andauernde Torflaute in der Nationalelf beendete, lag für Klinsmann fast auf der Hand.

"Die Stürmer haben einen guten Lauf in der Bundesliga. Sie wissen auch, dass es nie ein Problem ist, wenn sie ein Ding versieben. Denn ihr Trainer hat viel mehr Chancen versiebt", erklärte der DFB-Coach. Zudem komme den Angreifern die Taktik zugute: "Wir arbeiten Schritt für Schritt an einem Spielsystem, das offensiv ausgerichtet ist. Das setzt sich in den Köpfen fest."

Fehler erlaubt

Doch nicht nur mit der Ausbeute seiner Angreifer war Klinsmann sehr zufrieden. Vor allem die Innenverteidigung mit Per Mertesacker und Robert Huth ("Das hat automatisch geklappt") bestätigte den Bundestrainer in seinen Bemühungen, jungen Spielern das Vertrauen zu schenken. "Die zwei Großen hintendrin waren wie eine Festung, wie eine Mauer", würdigte selbst Kollege Bastian Schweinsteiger die resolute Vorstellung der beiden 20-Jährigen. Entsprechend zeigte sich auch Klinsmann angetan, "wie die jungen Spieler mit dieser Situation umgehen. Das ist beachtlich. Generell spüren sie, dass sie Fehler machen dürfen. Aber die machen sie im Moment nicht einmal".

Auch Jens Lehmann absolvierte laut Klinsmann ein "einwandfreies und fehlerfreies" Spiel. Umso unverständlicher seien die Pfiffe gegen den England-Legionär von Arsenal London gewesen, der für Oliver Kahn zwischen den Pfosen stand. "Warum das so ist, kann ich nicht sagen." Zumal sich die "Torhütersituation ganz positiv entwickelt. Wir haben zwei Keeper, die Respekt voreinander haben, die können auch im Umgang miteinander. Sie haben diesen Konkurrenzkampf bis 2006 angenommen". Lehmann selbst erklärte, dass er die Pfiffe zwar wahrgenommen habe. "Aber für mich sind das Ergebnis und persönlich ein schöner Abschluss des Jahres viel wichtiger."

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