Wahrhaft ereignisreiche Tage hat Brasiliens Star Ronaldo hinter sich. "Es war zehnmal schwerer, als im WM-Finale zwei Tore zu schießen", beschrieb der Torjäger von Real Madrid die Minuten, als er am Sonntagabend im Kreis der Familie die Verlobung mit dem Fotomodell Daniella Cicarelli bekannt gab. Mit dem Ring am Finger und in bester körperlicher Verfassung stieß der Nachzügler am Dienstagmorgen zur "Selecao", die am Mittwoch (20.45 Uhr/live im ZDF) in Berlin gegen Deutschland die Neuauflage des WM-Finales von 2002 bestreitet.
Spielverderber Parreira
Auch wenn Brasiliens Nationaltrainer Carlos Alberto Parreira die Extratouren seines "abgemagerten" Stars toleriert, mahnte er sofort volle Konzentration an. "Dieses Spiel ist für die Deutschen der Startschuss zur WM 2006. Mit einem Sieg gegen uns würden sie neues Selbstbewusstsein tanken und Schwung für die Endrunde holen", erklärte der Weltmeister-Coach von 1994, der deshalb gern die Rolle des Spielverderbers übernehmen will.
Parreira kann im Klassiker auch auf den Leverkusener Juan zurückgreifen, der am Sonntag beim 3:1 gegen Bolivien in der WM-Qualifikation wegen einer Gehirnerschütterung noch gefehlt hatte. "Die Deutschen wollen gewinnen, weil sie am Anfang ihrer Arbeit stehen, ein neuer Trainer gekommen ist und weil es gegen Brasilien geht. Die Chance zur Revanche für das WM-Finale werden sie sich nicht entgehen lassen", warnt der Bayer-Innenverteidiger seine Team-Kollegen.
Roque Junior: "Es ist nur ein Freundschaftsspiel"
Sein Leverkusener Abwehrpartner Roque Junior will dagegen nichts von einer Revanche wissen. "Es ist nur ein Freundschaftsspiel. WM-Geschmack gab es gegen Bolivien", meinte der Weltmeister und stufte die Partie, bei der Parreira keinen Druck auf beiden Teams sieht, als Freundschaftsspiel herunter.