Ottmar Hitzfeld hat lobende Worte für die Berufung des neuen Führungs-Trios mit Bundestrainer Jürgen Klinsmann, Assistent Joachim Löw und Teammanager Oliver Bierhoff gefunden. "Ich finde es eine gute Lösung mit Bierhoff und Klinsmann und Löw, und ich hoffe, dass man ihnen den Kredit gibt, den sie brauchen. Aber ich fürchte, in der heutigen Medienlandschaft wird das sehr schwer", sagte der ehemalige Coach von Bayern München in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung.
Der 55-Jährige war nach dem Rücktritt von Rudi Völler als Teamchef nach dem Vorrundenaus der DFB-Auswahl in Portugal erster Ansprechpartner des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) und als neuer Bundestrainer gehandelt worden, hatte dem Verband dann aber überraschend eine Absage erteilt.
Diesen Entschluss hat Hitzfeld bis heute nicht bereut: "Nein, gar nicht, nach den sechs Jahren FC Bayern hatte ich mich wirklich damit abgefunden, mal ein Jahr Pause zu machen. Plötzlich kam dann dieses Angebot, und dann merkt man auf einmal: Der Druck ist wieder da. Und dafür war ich einfach noch nicht in der Verfassung. Ich bin nun froh, dass ich diese Lösung gewählt habe. Es ging mir um die Gesundheit und um die Familie".
Hitzfeld: Situation ist gewöhnungsbedürftig
Hitzfeld findet seine derzeitige Situation zwar "gewöhnungsbedürftig", aber es sei richtig gewesen, eine Pause einzulegen: "Mir fehlt nichts, es ist angenehm, wenn man keinen Druck spürt, regeneriert und versucht zu entspannen. Ich lerne das gerade. Erholung, Entspannung, das ist jetzt das Wichtigste."
Der Erfolgscoach, der nach wie vor mit seiner Ex-Mannschaft Bayern ("Sie ist mir ja ans Herz gewachsen") mitfiebert, lehnt trotz vieler Angebote derzeit aber jegliche Verhandlungen ab: "Anfragen habe ich permanent, meistens ruft ein Rechtsanwalt oder ein Vermittler an. Aber ich spreche mit keinem Verein oder Verband. Ich blocke alles ab und werde erst in einem Jahr wieder zur Verfügung stehen, auf keinen Fall früher. - Vielleicht mache ich auch zwei Jahre Pause."