Das erste Test-Länderspiel des neues Jahres auf eigenem Platz endete in Köln mit einem klaren 3:0 der deutschen Nationalmannschaft gegen Belgien. DFB-Teamchef Rudi Völler stellte sich anschließend den Fragen.
Frage: "Zweiter Sieg im zweiten Spiel des Jahres. Wie zufrieden waren Sie mit der Leistung?"
Rudi Völler: "Wir hatten in den ersten 20 Minuten Probleme, da haben wir uns zu wenig bewegt und zu wenig Druck erzeugt. Danach haben wir uns mehr bemüht, den Gegner klar beherrscht und vor allem in der zweiten Halbzeit einige gute Kombinationen gezeigt. Insgesamt war das sehr ordentlich, auch wenn wir nicht so gefordert wurden, wie wir uns das gedacht hatten. Aber auch die Belgier muss man erst einmal 3:0 schlagen."
Frage: "Welche Erkenntnisse konnten Sie hinsichtlich der EM gewinnen?"
Rudi Völler: "Wir sind hinten sehr gut gestanden, haben wenig zugelassen. Außerdem war wichtig, dass Kevin (Kuranyi) seine Durststrecke beendet hat. Er hat sich das Tor verdient. Aber genauso wie ich nach Niederlagen nicht alles schwarz sehe, so sehe ich auch nach diesem Sieg nicht alles rosarot. Wir müssen bei der EM auf jeden Fall noch einen Zahn zulegen und besser spielen. Wir heben nicht ab, aber der Sieg war wichtig für das Selbstvertrauen."
Frage: "Wie zufrieden waren Sie mit Ihrem Mittelfeld-Duo Hamann/Ballack?"
Rudi Völler: "Ich habe schon vorher gesagt, dass das meine wichtigsten Spieler sind. Das muss funktionieren. Die Art und Weise hat auch schon wieder phasenweise an die WM 2002 erinnert, wo beide das Spiel dominiert haben. Man hat auch gesehen, wie wichtig Didi Hamann für Michael Ballack ist. Vor allem in der zweiten Halbzeit haben wir den Michael Ballack gesehen, den wir sehen wollen. Und Didi hat mit seiner Schlitzohrigkeit beim 2:0 das Spiel entschieden. Er ist nicht umsonst der Stratege in der Mannschaft."
Frage: "Ist nach dem Ausfall von Miroslav Klose das Experiment mit Paul Freier im Angriff gelungen?"
Rudi Völler: "Man hat gesehen, dass es geht. Paul hat gut gespielt, auch wenn er einige Male etwas zu hektisch war."
Frage: "Wie bewerten Sie die Leistung der Abwehr um Jens Nowotny, der zuletzt in Leverkusen wenig Spielpraxis sammeln konnte?"
Rudi Völler: "Von der rechten Seite kam nicht so viel. Dagegen war die Leistung von Philipp Lahm auf links wieder vom Allerfeinsten. Jens Nowotny ist in einer schwierigen Situation. Das war ein Anfang für ihn, auch wenn er zu wenig gefordert wurde, dass man etwas sagen kann."