Die deutsche Nationalmannschaft hat die Direktqualifikation zur Euro 2004 in Portugal weiter fest im Visier. Der Vizeweltmeister erreichte in Schottland beim stärksten Gruppengegner ein 1:1 (1:0) und behauptete damit die Tabellenspitze in der Gruppe 5. Nach dem gerechten Remis beim Wiedersehen mit dem auf Schottlands Bank sitzenden Ex-Bundestrainer Berti Vogts, bei dem Kenny Miller 21 Minuten vor Schluss die Führung der deutschen Elf durch "Jubilar" Fredi Bobic (22.) ausglich, kann die Mannschaft von DFB-Teamchef Rudi Völler ihre Führung vor den punktgleichen Briten am Mittwoch (20.45 Uhr/live in der ARD) auf den Färöer-Inseln ausbauen.
Bobic köpft zur 1:0-Führung ein
Im mit 52.000 Zuschauern ausverkauften Hampden Park von Glasgow erzielte der künftige Berliner Fredi Bobic per Kopfball das 1:0 für die Gäste. Für den 31-Jährigen war es in seinem 25. Länderspiel der sechste Treffer, den der Dortmunder Torsten Frings mit einer präzisen Flanke mustergültig vorbereitet hatte. Vorausgegangen war allerdings ein schwerer Stellungsfehler des schottischen Abwehrspielers Steven Pressley. Nach 69 Minuten allerdings nutzte Miller nach einem schnell ausgeführten Freistoß eine Unaufmerksamkeit der gesamten DFB-Abwehr zum Ausgleich der "Bravehearts".
Die deutsche Mannschaft begann nicht gerade vielversprechend. Der dreimalige Welt- und Europameister wirkte nervös und leistete sich viele Fehler. Auch aus dem Mittelfeld kamen zunächst kaum Impulse, obwohl Völler auf Hoffnungsträger Michael Ballack zurückgreifen konnte. Der Einsatz des Mittelfeldstars von Bayern München war wegen einer Verhärtung in der Wade bis kurz vor Spielbeginn fraglich gewesen. Dennoch war es der 26-Jährige, der am Donnerstag und Freitag nicht trainieren konnte, der in der 19. Minute den ersten Torschuss der Gäste abgab.
Schneider prüft Schottlands Keeper Douglas
Erst nach der Führung durch Bobic kam mehr Ruhe in das Spiel der Deutschen. Allerdings profitierte das DFB-Team auch von der biederen Spielweise der Schotten, die vor heimischem Publikum wie erwartet zwar sehr engagiert agierten, aber nicht über die spielerischen Mittel verfügten, um die Deutschen in der ersten Hälfte ernsthaft in Gefahr zu bringen. Die einzige Möglichkeit vor dem Wechsel hatte Stephen Crawford, der in der 30. Minute aus kurzer Distanz jedoch das Ziel verfehlte. Auf der anderen Seite prüfte der agile Bernd Schneider mit einem "Flatterball" aus 25 Metern den schottischen Keeper Robert Douglas.
Kurz nach der Pause musste die deutsche Mannschaft unter den Augen von Schottlands Pop-Idol und "Edelfan" Rod Stewart dann jedoch einige brenzlige Situationen überstehen. Kapitän Oliver Kahn rettete in der 48. Minute mit einer Faustabwehr bei einem Schuss von Crawford. Beim Nachschuss trat zum Glück für die Gäste Colin Cameron freistehend über den Ball. In der Folgezeit waren die Schotten weiter um den Ausgleich bemüht, rannten sich zunächst aber immer wieder an der von Carsten Ramelow gut organisierten Dreier-Abwehrkette fest, ehe Miller der Ausgleich gelang.
DFB-Team lässt in der Schlussphase Chancen ungenutzt
Völlers Mannschaft reagierte auf das 1:1 mit verstärkten Angriffsbemühungen. In der Schlussphase blieb dem DFB-Team der Lohn dafür bei guten Chancen von Schneider (82.) und Christian Wörns (83. ) allerdings versagt.