Startseite

FIFA: Tognonis Kritik
"Zwanziger steht nicht für Veränderungen"

FIFA: Tognoni übt harte Kritik an Zwanziger und den DFB
FC Schalke 04
FC Schalke 04 Logo
13:00
Fortuna Düsseldorf Logo
Fortuna Düsseldorf
18+ | Erlaubt (Whitelist) | Suchtrisiko | Hilfe unter www.buwei.de | -w-

Guido Tognoni, 14 Jahre lang für die Abteilungen Presse und Marketing bei der FIFA verantwortlich, hat harsche Kritik an den Strukturen des Weltverbandes geübt.

Der 61-Jährige vermisst zudem den Einfluss des mächtigen DFB und besonders seines Präsidenten Theo Zwanziger, um die durch Korruption in Verruf geratene FIFA zu reformieren.

"Deutschland liefert mit seinen Weltfirmen wie adidas und Continental und mit gut dotierten Fernsehverträgen einen großen Teil der Einnahmen für das FIFA-Budget. Daraus erwächst Macht und Einfluss. Wenn man nur will", sagte Tognoni in einem Interview mit dem Magazin stern.

Aus purer Loyalität zum FIFA-Präsidenten Sepp Blatter und zur Institution FIFA würde sich Deutschland zurückhalten, so Tognoni, außerdem habe "sich der DFB damit abgefunden, dass seine Stimme in der FIFA nich mehr wert ist als jene von Papua-Neuguinea oder Mosambik". Zwanziger werde und kann nicht für Veränderungen stehen. "Wenn man das Handeln der Deutschen in den letzten Wochen erlebt, kommt man zu dem Schluss, dass er das auch gar nicht will." Politik der kleinen Schritte

Tognoni wünscht sich eine Reform der eingefahrenen FIFA-Strukturen durch jüngere Fußball-Fachleute an der Spitze des Weltverbandes. "Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff zum Beispiel, der steht als 43-Jähriger für eine ganz andere Generation, eine andere Art von Fußball-Marketing. Ein Typ wie Bayern Münchens Präsident Uli Hoeneß hätte der FIFA auch einmal gutgetan." Deshalb sei es ein Jammer, so Tognoni weiter, dass dieser seit 30 Jahren nur von Bayern München und seinen Würsten absorbiert werde: "Heute ist es dafür zu spät: Er wäre wohl nach einem Monat selbstmordgefährdet."

Zur Erneuerung der FIFA gebe es nur zwei Lösungsansätze. "Die erste ist, dass man den Laden komplett einstampft und wieder neu aufbaut", so Tognoni im stern. Somit bliebe nur die Politik der kleinen Schritte.

Darüber hinaus glaubt Tognoni, dass nur für wenige der 24 Mitglieder in der FIFA-Exekutive, in die Zwanziger anstelle für Franz Beckenbauer gerückt ist, korrumpierbar sei: "Die kann ich mühelos an einer Hand abzählen." Als kleinen Fortschritt sieht Tognoni, dass in Zukunft alle 208 FIFA-Mitglieder und nicht nur die Exekutive über Austragungsorte einer WM abstimmen werden. "Man müsste nun 105 bestechen, um zum Ziel zu kommen. Bislang hätten 13 von 25 gereicht."

Deine Reaktion zum Thema
1
2
3
4
5
1
2
3
4
5
1
2
3
4
5
Neueste Artikel