Der englische Fußball-Rekordmeister gewann das Viertelfinal-Hinspiel beim englischen Doublegewinner FC Chelsea mit 1:0 (1:0) und ist dadurch beim Rückspiel kommende Woche vor eigenem Publikum in Old Trafford klar im Vorteil. Der Sieger des englischen Duells spielt in der Vorschlussrunde wahrscheinlich gegen den einzig verbliebenen Bundesliga-Vertreter, der das erste Spiel bei Titelverteidiger Inter Mailand 5:2 gewonnen hatte.
Den Grundstein für den Einzug in die Runde der letzten vier legte auch der spanische Tabellenführer FC Barcelona, der sich gegen Außenseiter Schachtjor Donezk 5:1 (2:0) durchsetzte und im Halbfinale voraussichtlich auf seinen Erzrivalen Real Madrid treffen würde. Real hatte sich tags zuvor 4:0 gegen Tottenham Hotspur durchgesetzt.
Vor 42.000 Zuschauern an der ausverkauften Stamford Bridge erzielte ausgerechnet "Bad Boy" Wayne Rooney für Manchester in der 24. Minute den entscheidenden Treffer. Der Buhmann der englischen Premier League, in der er nach einem Ausraster gegen einen Kameramann am vergangenen Wochenende für zwei Spiele gesperrt wurde, wurde von Beginn an bei jeder Aktion ausgepfiffen, blieb davon äußerlich aber unbeeindruckt. Nach einem tollen Zuspiel von Ryan Giggs ließ das enfant terrible aus acht Metern Chelsea-Torwart Petr Cech keine Chance.
Kurz vor der Pause hätten die Hausherren den Ausgleich erzielen müssen, aber Frank Lampard zielte in seinem 500. Pflichtspiel aus drei Metern am Tor vorbei, nachdem zuvor Didier Drogba an den Pfosten geschossen hatte. Nach der Pause musste sich Manchester, das letztmals 2002 bei Chelsea gewonnen hatte, dem Druck der Blues erwehren. Ramires (50.), der eingewechselte Nani (53.) und Lampard (58.) vergaben gute Möglichkeiten für Chelsea bei der Neuauflage des Finales von 2008. Die Gäste-Abwehr um Rio Ferdinand und Nemanja Vidic musste bis zum Schluss Schwerstarbeit verrichten. In der 75. Minute verhinderte Manchesters 40 Jahre alter Torwart Edwin van der Sar mit einer Glanzparade gegen Fernando Torres den Ausgleich. Am Ende brachte das Team von Trainerfuchs Alex Ferguson den Sieg mit Glück und Geschick über die Zeit.
Weniger Mühe hatte Favorit Barcelona gegen Donezk. Die Katalanen erwischten einen Traumstart und lagen nach einem Treffer von Iniesta bereits nach zwei Minuten 1:0 vorne. Dani Alves (33.) und Piqué (53.) machten dann frühzeitig alles klar, ehe Jaroslaw Rakitischi (59.) für den UEFA-Cup-Sieger von 2009 traf. Seydou Keita stellte nach einer Stunde aber wieder den alten Abstand gegen die Ukrainer, ehe Xavi in der 86. Minute den Schlusspunkt setzte.