Bayern Münchens Neuverpflichtung Luiz Gustavo könnte künftig für die deutsche Nationalmannschaft eine Rolle spielen. "Wir werden das Thema Gustavo erstmal intern diskutieren. Aber wenn der FC Bayern so viel Geld für ihn zahlt, zeigt das seinen sportlichen Wert und seine Bedeutung", sagte Nationalmannschafts-Manager Oliver Bierhoff der Bild-Zeitung vor dem Hintergrund einer möglichen Einbürgerung des 23 Jahre alten Brasilianers und fügte vielsagend hinzu: "Wenn das Thema konkreter wird, werden wir uns mit Gustavo und dem FC Bayern unterhalten. Die Identifikation mit Deutschland ist am allerwichtigsten."
Dies unterstreicht auch DFB-Präsident Theo Zwanziger. "Jeder, der sich zu unserem Land bekennt, kann sich einbürgern lassen und die Chance bekommen, für Deutschland zu spielen", sagte der 65-Jährige. Um einen deutschen Pass zu beantragen, muss ein Ausländer in der Regel acht Jahre in Deutschland gelebt haben. In Ausnahmefällen können die Behörden jedoch eine "Ermessenseinbürgerung" erlassen, wenn sie von öffentlichem Interesse ist. Dies ist bei Gustavo, der bei Rekord-Weltmeister Brasilien derzeit keine Perspektive hat, noch unklar. Bierhoff sagte dazu: "Man muss abwägen, ob sich der Spieler wirklich mit Deutschland identifiziert oder nur nach neuen sportlichen Möglichkeiten sucht. Dieses Spiel würden wir nicht mitmachen. Das hätten wir bei unseren vielen Talenten auch nicht nötig." So sieht es auch Zwanziger: "Man darf sich ein Land nicht nur nach sportlichen Aspekten aussuchen."
Gustavo war am Neujahrstag von 1899 Hoffenheim an die Säbener Straße gewechselt. Die Bayern haben für den Mittelfeldspieler 15 Millionen Euro Ablöse gezahlt.