Raus aus der Krise, rein ins Champions-League-Achtelfinale: Mit dem Rückenwind aus der Bundesliga hofft der wiedererstarkte Vizemeister Schalke 04 auf den Sprung in den erlesenen Kreis der Top 16 von Europa. "Wir haben es selbst in der Hand, ob wir weiterkommen oder nicht. Das ist eine sehr gute Basis", sagte der niederländische Stürmerstar Klaas-Jan Huntelaar vor dem Duell gegen den siebenmaligen französischen Meister Olympique Lyon am heutigen Mittwoch (20.45 Uhr/Sky und Sat.1). Ein Sieg gegen die Franzosen könnte bereits der vorzeitige Einzug ins Achtelfinale bedeuten, vorausgesetzt, dass Benfica Lissabon bei Hapoel Tel Aviv patzt. Der wahrscheinlichere Fall ist aber, dass es am 7. Dezember in Lissabon zum Gruppen-Endspiel um Platz zwei kommt. "Wir müssen gewinnen, da gibt es kein vertun", meinte auch Abwehrspieler Christoph Metzelder vor dem 116. Europacup-Spiel der Schalker und hofft auf den dritten Heimsieg in der Königsklasse, um die komfortable Ausgangssituation nicht zu verspielen. Selbstbewusstsein ist spürbar Und die Vorzeichen stehen gar nicht mal so schlecht. Mit sieben Punkten aus den letzten drei Bundesliga-Partien haben die Knappen erfolgreich Krisenbewältigung betrieben. Und nach dem Gala-Auftritt beim 4:0 gegen erschreckend schwache Bremer am Wochenende ist erstmals in dieser Saison so etwas wie Selbstbewusstsein zu spüren. Den Schwung müsse man nun auch in die Champions League mitnehmen, fordert Trainer Felix Magath. "Nach unserem erfolgreichen Heimspiel gegen Werder haben wir auch gegen Lyon gute Chancen zu gewinnen. Wir wollen mit einem weiteren Sieg unsere Ausgangsposition verbessern", sagte der Coach, der in den vergangen Wochen "viele positive Entwicklungen" festgestellt hat. Wohl wahr, nach dem Fehlstart mit nur einem Sieg aus zehn Bundesliga-Spielen greift im Schalker Spiel allmählich ein Rädchen ins andere. Spätestens seit vergangenen Samstag ist auch Weltstar Raul in Gelsenkirchen angekommen, hatte er mit seinen drei Toren gegen Werder die Kritiker doch endgültig verstummen lassen. "Königsblau" hofft auf Traumsturm So hofft ganz Schalke auch gegen Lyon auf weitere Tore vom Traumsturm Raul/Huntelaar. 16 der 27 Schalker Pflichtspiele-Tore gingen in dieser Saison auf das Konto der Beiden. Da passt es ins Bild, dass auch Vorlagengeber Jefferson Farfan zu alter Stärke wiedergefunden hat und sogar die lange kritisierte Abwehr um Ex-Nationalspieler Metzelder ("Habe es genossen, dass es Szenenapplaus für die Abwehrarbeit gab") immer stabiler wird. So sollte es Lyon durchaus schwerer haben als beim 1:0 im Hinspiel. Die Situation bei den Franzosen ist dabei durchaus mit der der Magath-Elf zu vergleichen. In der Ligue 1 steht derzeit nur ein achter Platz zu Buche, wenngleich das Team von Trainer Claude Puel zuletzt einen deutlichen Aufwärtstrend zeigte. Am Wochenende gab es etwa ein 3:1 bei RC Lens. Die Franzosen reisen aber nicht ohne Sorgen nach Gelsenkirchen. Während die Schalker nahezu in Bestbesetzung antreten können, fehlt OL weiter der brasilianische Abwehrchef Cris (Knieverletzung). Stürmerstar Lisandro Lopez (Wadenprobleme) steht zwar nach dreiwöchiger Pause wieder zur Verfügung, dürfte aber noch nicht bei 100 Prozent sein. Trotzdem ist der Respekt bei den Schalkern groß. "Lyon hat in der vergangenen Saison Real Madrid ausgeschaltet. Das ist eine sehr gute Mannschaft", sagt Magath. Bis ins Halbfinale der Königsklasse war Olympique Lyon damals vorgedrungen, ehe gegen Bayern München das Aus kam.
S04: Raus aus der Krise
Mit Liga-Rückenwind ins Achtelfinale
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