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Auftakt in Lyon
CL soll Patient Schalke aufpäppeln

In Lyon: CL soll Patient Schalke aufpäppeln
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Nach der Total-Operation liegt der Patient Schalke 04 auf der Intensivstation, doch "Chefarzt" Felix Magath sieht ihn bereits auf dem Weg der Besserung.

"Es gibt keinen Grund, in Panik zu verfallen. Wir müssen Ruhe bewahren und weiter arbeiten", sagte der Trainer und Manager der Königsblauen im SID-Gespräch vor dem Auftakt in der Champions League am Dienstag (20.45 Uhr/Sky live) beim französischen Vizemeister Olympique Lyon.

Nach dem schlechtesten Bundesliga-Start seit 23 Jahren soll ausgerechnet der Auftritt beim Gruppenfavoriten die schwerkranken Schalker wieder aufpäppeln. "Eigentlich beginnt für uns die Saison erst jetzt. Wir haben die Chance, uns mit einer guten Leistung Sicherheit für die Bundesliga zu holen", sagte Magath: "Dass wir auswärts beim Favoriten antreten, ist das Beste, was uns in dieser Situation passieren kann."

Magath: Kein "Aktionismus zum falschen Zeitpunkt"

Der Zustand ist alarmierend: Nach drei Bundesliga-Niederlagen mit unzureichenden Offensiv-Leistungen und teils katastrophaler Defensivarbeit droht im Stade de Gerland beim letztjährigen Halbfinalisten ein weiterer Absturz - und am Sonntag (17.30 Uhr/Sky und Liga total! live) im Revierderby gegen Borussia Dortmund der absolute Tiefpunkt.

Nach seinem Radikalumbau mit 15 Abgängen und 14 Zugängen für 37 Millionen Euro weiß auch Magath, dass die Geduld auf Schalke nicht unbegrenzt ist. Doch gerade sie fordert er ein, damit aus dem Fehlstart nicht ein freier Fall ins Bodenlose wie in der Vorsaison bei Hertha BSC Berlin wird. Hertha sei "in Hektik verfallen, hat den Trainer entlassen. Das hat sich nicht ausgezahlt", betonte der 57-Jährige und wehrte sich gegen "Aktionismus zum falschen Zeitpunkt".


Zeit zum Einspielen braucht das neue Team, "aber wir haben keine Zeit", betonte Mittelfeldspieler Ivan Rakitic, der dennoch überzeugt ist: "Wir haben viel Qualität." Die soll in Lyon vor allem die Champions-League-erfahrene Offensive mit Rekordtorjäger Raul und Rekordeinkauf Klaas-Jan Huntelaar beweisen. "Richtig begeistert" war Magath nach eigenen Worten vom ersten Zusammenspiel der beiden beim 0:2 bei 1899 Hoffenheim - ohne dass Zählbares heraussprang.

"Es ist ein neuer Start für uns", glaubt Huntelaar vor dem Auftakt in der Königsklasse, in der Schalke in bislang drei Anläufen stets das erste Spiel verlor. Der Niederländer, der für 14 Millionen Euro kam, tröstet sich mit der Erkenntnis: "Alle haben noch null Punkte." Sturmpartner Raul, mit 66 Treffern die Nummer eins in der Champions League, dürfte zusätzlich motiviert sein: Gegen Lyon hat die Legende von Real Madrid auf Europas größter Bühne noch nie gewonnen und noch nie ein Tor erzielt.

Besonders im Blickpunkt wird in Lyon die wackelige Abwehr stehen. Trotz sechs Gegentoren in drei Bundesliga-Spielen und vielen zugelassenen Großchancen glaubt Magath, in der Innenverteidigung mit Benedikt Höwedes und dem Neuzugang Nicolas Plestan die Lösung gefunden zu haben. "Ich glaube, dass das Zentrum stabil sein wird", sagte er. "Wir haben in Hoffenheim schon besser verteidigt", meinte auch Torhüter Manuel Neuer: "Es tut gut, dass wir alle drei, vier Tage spielen, da können wir die Probleme schnell aus der Welt schaffen." Das größte Sorgenkind, der Ex-Dortmunder Christoph Metzelder, flog wegen Leistenproblemen gar nicht erst mit.

Die dritte Last-Minute-Verpflichtung, der Spanier Jose Manuel Jurado, wird in Lyon wohl erneut zunächst auf der Bank Platz nehmen müssen. Magath ist das Risiko noch zu groß. "Er ist ein technisch hervorragender Spieler, aber die Position im offensiven Mittelfeld ist die schwierigste, erst recht in einer Mannschaft, in der es nicht rund läuft", sagte der Coach.

Probleme hat auch Lyon. Der siebenmalige Champion liegt nach dem enttäuschenden 1:1 gegen den FC Valenciennes auf Platz 16. Immerhin kehrten die zuletzt angeschlagenen Schlüsselspieler Lisandro Lopez und Michel Bastos wieder ins Team zurück.

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