Er solle seine Karriere in der Nationalmannschaft zu beenden. Zudem legte er Bundestrainer Joachim Löw nahe, Ballack nicht mehr zu berufen. "Die WM hat gezeigt, dass die deutsche Mannschaft Michael Ballack nicht mehr braucht. Jetzt muss der Trainer eine Entscheidung finden", sagte Matthäus der FAZ: "Nach dieser WM hat sich in der Hierarchie einiges verschoben. Ballack war ein guter Kapitän und hat viel für den deutschen Fußball geleistet."
Ist Michael Ballack (links) nur noch ein Auslaufmodell (Foto: firo)?
Er könne aus Erfahrung sprechen, betonte Matthäus: Für die EM 2000 noch einmal in die Nationalmannschaft zurückzukehren, sei ein Fehler gewesen. "Diese Erkenntnisse würde ich gerne auch an Michael Ballack weiterreichen, der fast 34 Jahre alt ist. Er hatte nach der Zeit beim FC Chelsea zwei Angebote aus der Bundesliga, von Wolfsburg und von Leverkusen - zwei Vereine, die ich nicht zu internationalen Topklubs zähle", sagte Matthäus. Daraus ließe sich schließen: "Das Alter oder die Leistungen kamen den großen europäischen Klubs nicht mehr gut genug vor." Daran, sagte Matthäus, solle er "die Zeichen der Zeit erkennen". Dass nun ein Führungsspieler wie Philipp Lahm öffentlich das Kapitänsamt für sich beansprucht, wertet Matthäus als Zeichen von Schwäche. Er selbst habe in seiner Zeit als DFB-Kapitän stets die erfahrenen Führungsspieler wie Rudi Völler, Andreas Brehme und Pierre Littbarski "wie eine Schutzwand" um sich gespürt.
Ballack hatte die WM in Südafrika nach einem brutalen Foul seines Gegenspielers Kevin Boateng im FA-Cup-Finale verpasst. Es übernahm Philipp Lahm, der vor dem WM-Halbfinale gegen Spanien (0:1) forderte, auch für die Zeit nach der WM Kapitän zu bleiben.