Den FCR 2001 Duisburg erwartete am 5. Spieltag die erste große Herausforderung der Saison. Und das 2:2 (1:2) im Spitzenspiel gegen den Deutschen Meister Turbine Potsdam zeigten der FCR-Trainerin Martina Voss-Tecklenburg, dass in ihrem Team „noch einige Baustellen“ bestehen.
Die Gäste, die im Mai im DFB-Pokalfinale noch mit 0:7 unter gingen, zeigten im Zweikampfverhalten den besseren Einsatz und waren über weite Strecken das überlegenere Team. Dabei erklärte Potsdams Trainer Bernd Schröder: „Wir sind noch nicht richtig eingespielt.“ Worauf Voss-Tecklenburg konterte: „Dann habe ich jetzt schon Respekt vor dem Rückspiel. Das war schon fantastisch.“
Dass das Topspiel, das unter der Beobachtung von Bundestrainerin Silvia Neid und DFB-Präsident Theo Zwanziger stand, keinen Sieger fand, war Inka Grings zu verdanken. Die 31-Jährige erzielte in der 83. Minute den 2:2-Ausgleich. „Wir haben das Spiel aus der Hand gegeben. Inka Grings hat das Tor gemacht, das wir zuvor nicht gemacht haben“, ärgerte sich Schröder.
In der 22. Minute waren die Duisburgerinnen überraschend in Führung gegangen.
FCR 2001: Holl - Himmighofen (51. Wensing), Bresonik, Krahn, Popp - Oster, Hegering, Kiesel - Maes, Laudehr - Grings Potsdam: Schumann - Schmidt, Draws, Peter - Kemme (61. M. Kerschowski), Zietz, Keßler, Schröder (69. Odebrecht) - Bajramaj (87. Larsen Kaurin), Mittag, Wich Schiedsrichter: Kunick (Leipzig) Tore: 1:0 Maes (22.), 1:1 Mittag (31.), 1:2 Wich (41.), 2:2 Grings (83.) Zuschauer: 2118 Gelb: - Schröder, Bajramaj
Jennifer Oster bediente Femke Maes, die den Ball zum 1:0 ins Tor versenkte. „Das war unsere erste vernünftige Aktion“, betonte Voss-Tecklenburg. Zuvor gaben die Potsdamerinnen nahezu ausschließlich den Ton an. Anja Mittag sorgte im Sturm immer wieder für Gefahr und auch die Ex-Duisburgerin Fatmire Bajramaj entwischte mit ihrer Schnellig- und Wendigkeit ihren Gegenspielerinnen.
Mittag war es auch, die den Ausgleich erzielte (31.). Im Alleingang setzte sie sich zunächst gegen Linda Bresonik durch und anschließend noch gegen Marina Hegering, um dann aus etwa 17 Metern völlig frei das 1:1 zu erzielen. Nur zehn Minuten später verlor die komplette FCR-Verteidigung nach einem Foul an Hegering die Ordnung. Der Ball lief weiter und Jessica Wich traf zum 2:1.
Die in der Halbzeitpause von Voss-Tecklenburg geforderte Aggressivität kam auch in Person von Luisa Wensing. Die erst 16-Jährige ließ sich ihre Nervosität nicht anmerken und brachte Sicherheit in die Abwehr. „Mit dem Tor zum 2:2 haben ich nicht mehr gerechnet“, verriet die FCR-Trainerin. Gut leben konnten anschließend beide Parteien mit dem Punkt.