Auch, wenn es Trainer Stefan Colmsee nicht gerne hört: Hana Hamdi ist so etwas wie der Star in der Mannschaft des FC Schalke 04. Zumindest ist sie das bekannteste Gesicht des S04. Denn die 28-Jährige ist die bislang einzige A-Nationalspielerin im Kader der Königsblauen. Mit der Nationalmannschaft Tunesiens nahm Hamdi am Afrika-Cup teil.
Und sie ist die einzige Bundesligaspielerin. Ein Spiel absolvierte die offensive Mittelfeldspielerin, die auch als Außenstürmerin spielen kann, für den MSV Duisburg in der Frauen-Bundesliga. Hinzu kommen einige Spiele in der 2. Bundesliga für die SGS Essen II, Borussia Bocholt und den FSV Gütersloh. Von dort aus wechselte Hamdi zu Saisonbeginn zu den Königsbauen, um am Projekt Aufstieg in die Regionalliga mitzuarbeiten. Und für die nötigen Tore zu sorgen.
Ihre Quote ist allerdings noch ausbaufähig. Dreimal hat sie bislang für Schalke 04 in der Westfalenliga getroffen. "Hana punktet natürlich mit ihrer Geschwindigkeit", verrät Colmsee. "Hana spielt zielstrebig nach vorne und damit ist sie natürlich in gewissen Konstellationen ein entscheidender Faktor."
Und das gepaart mit einer enormen Erfahrung. "Hana bringt ihre Qualitäten mit. Das gilt aber genauso gut für viele andere Spielerinnen in meiner Mannschaft", sagt Colmsee. "Ich bin ein Freund davon, den ganzen Kader zu sehen und nicht nur einzelne Spielerinnen. Unser Kader besticht in Summe damit, dass wir viele Spielerinnen mit Erfahrung haben."
Stammspielerinnen gebe es bei ihm ohnehin nicht. Jede müsse sich ihren Platz im Team verdienen. Das gelte auch für Hamdi. "Wir haben in der Summe schon sehr viel Potenzial in unserem Kader. Wir haben neben Hana auch noch andere Spielerinnen, die bereits in der 2. Bundesliga oder in der Regionalliga ihre Erfahrungen gesammelt haben", schwärmt der Gelsenkirchener. "Wichtig ist, dass sich alle fürs Team einbringen. Das zeichnet uns aus."
Beim starken 1:0-Sieg beim FC Iserlohn am vergangenen Sonntag stand Hamdi nicht in der Startelf und wurde erst eine Viertelstunde vor dem Ende eingewechselt. Der Grund: In der Woche vor dem Spiel war sie erkrankt und konnte nicht trainieren. Einem Einsatz im Derby gegen den BVB steht laut Colmsee allerdings nichts im Weg. Ob sie aber von Beginn an spielt, da wollte er sich noch nicht festlegen.